Während der deutsche Buchhandel im ersten Halbjahr mit einem leichten Plus abgeschlossen hat, verzeichnete die britische Buchbranche ein deutliches Minus im Print-Geschäft. Schuld daran: Die Flaute nach dem „Fifty Shades“-Boom und die Verlagerung ins Digitale. Die verliert allerdings an Fahrt.
Nach einem Bericht des „Bookseller“ und Auswertungen von Nielsen BookScan schrumpfte der Print-Buchmarkt von Januar bis Juni um 42 Mio Pfund (–6,7%) auf 583 Mio Pfund. Der Absatz der gedruckten Bücher sank um 8% auf 79 Mio Stück, während der Durchschnittspreis leicht um 1% stieg (auf 7,34 Pfund).
Auf der Suche nach den Ursachen für das Minus schreibt das Fachblatt, dass ein Drittel auf die sinkenden Verkäufe der „Fifty Shades“-Bücher zurückzuführen sei – ohne den Sonderfaktor E.L. James läge das Minus nur bei 4,5% (Umsatz) bzw. 4,2% (Absatz).
Hinzu komme der wachsende E-Book-Anteil, der laut Nielsen in Großbritannien jetzt bei rund 20% liege (im Vorjahr bei 15%). Gleichwohl gebe es Anzeichen, dass der E-Book-Markt nicht mehr so schnell wachse (was in den USA bereits seit einem Jahr zu sehen ist) – und der Print-Markt nicht mehr so schnell verliere. Diana Broccardo, Verkaufsleitern bei Profile Books, wird vom „Bookseller“ wiefolgt zitiert: „Die E-Book-Verkäufe flachen definitiv ab, besonders bei der Belletristik.“ Beim digitalen Sachbuch könne es dagegen noch aufwärts gehen.
Im deutschen Buchhandel gehörten die „Shades“-Bände im 1. Halbjahr weiterhin zu den Top-Sellern:
- Auf der Liste der meistverkauften Titel auf den Plätzen 2, 5 und 6.
- Bei den umsatzstärksten Titeln auf den Rängen 5 bis 7.
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