Anfang Dezember meldete die Sozialistische Verlagsauslieferung in Maintal (Sova) beim Amtsgericht Hanau Insolvenz an. Seitdem waren noch viele Fragen offen – doch nun gibt es erste Antworten der Insolvenzverwalter.
So konnte nun die Gefahr von Anschlussinsolvenzen bei den 45 betroffenen Auslieferungsverlagen des Unternehmens „entscheidend eingedämmt werden“, wie es in einer Mitteilung heißt. Die Geschäftsführung der Sova und die vorläufige Insolvenzverwalterin, Rechtsanwältin Julia Kappel-Gnirs von der Kanzlei HWW Hermann Wienberg Wilhelm, unterzeichneten am Mittwochvormittag unter Vermittlung des Börsenvereins eine Fortführungsvereinbarung mit der Rasteder Verlagsauslieferung Die Werkstatt, zu der die meisten Auslieferungsverlage der Sova aktuell wechseln.
Mit dieser Vereinbarung übernimmt Die Werkstatt finanzielle Garantien für alle Verlage, für die die Sova ausgeliefert hat. Dies ermögliche es der vorläufigen Insolvenzverwalterin, die Räumungsarbeiten in den Lagerräumen der Sova fortzusetzen und so zu beschleunigen, dass alle Verlage voraussichtlich bis Ende Januar 2023 wieder über ihre vollständigen Buchbestände verfügen können. Im November waren noch ca. eine Mio Bücher bei der Sova auf Lager.
Über eine weitere Vereinbarung wurde die Voraussetzung dafür geschaffen, in den nächsten Wochen Altforderungen der Sova gegenüber dem Buchhandel im Wert von mehreren hunderttausend Euro einzuziehen und nach Insolvenzeröffnung mit den Verlagen abzurechnen.
Julia Kappel-Gnirs betont: „Die Sova befand sich bei Insolvenzantragstellung wegen starken Umsatzeinbrüchen in 2022 und langer, aber im Buchhandel üblicher Zahlungsziele in einer sehr schwierigen Liquiditätssituation. Nur durch die äußerst professionelle Abstimmung aller Beteiligten und der nicht selbstverständlichen Verpflichtung, die Die Werkstatt als wesentlicher neuer Verlagsauslieferer eingeht, gelingt die zeitnahe Überführung der hohen Buchbestände.“
Verlagsauslieferung Sova hat Insolvenz angemeldet – Videokonferenz geplant
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