Marko Hanecke ist ausgebildeter Offsetdrucker, studierter Druckingenieur und Print-Produktioner (mehr: printelligent.de). Im Verlag Hermann Schmidt hat er jetzt „Nachhaltig drucken“ veröffentlicht. Im Interview diskutiert er, was Verlage unter dem Handlungsprinzip Nachhaltigkeit verstehen wollen.|
Worauf sollten Buchverlage beim Thema Nachhaltigkeit besonders achten?
Der Branchenfokus liegt auf Materialien, Öko-Siegeln, den Produktionsbedingungen von Papierfabriken und Druckereien. Ich habe den kompletten Prozess analysiert und identifiziere viele Stellschrauben. Wichtig ist aber, bei jedem Produkt an den wirklich wirkungsvollen zu drehen und letztlich aber immer auch zu bedenken, dass die unmittelbaren ökologischen Auswirkungen gedruckter Bücher sehr gering sind. Die CO2-Emissionen eines durchschnittlichen Buchs entsprechen einer dreiminütigen heißen Dusche.
Betreibt die Branche Aktionismus?
Nein, es wichtig, über die Produktion nachzudenken. Dieses Mindset klammert aber große Potenziale aus. Verlage sollten sich zunächst klar darüber werden, was sie eigentlich unter Nachhaltigkeit verstehen. Wir reden schließlich über eine Produktgattung, die wir aufgrund der Digitalisierung nicht mehr zwingend benötigen. Die Kunst ist es, Bücher zu publizieren, die Menschen dennoch haben wollen. Aber Begehren, Wertschätzung und Aufmerksamkeit kommen in der Nachhaltigkeitsdebatte gar nicht vor.
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