Mit schwachen Digitalquoten schlägt die Europäische Kommission Alarm:
- 63% der 9-Jährigen in der EU besuchen Schulen, die nicht im digitalen Zeitalter angekommen sind.
- Zwischen 50 und 80% der Schüler bzw. Studenten in der EU benutzen keine digitalen Lehrmittel.
- Auch eine Frage fehlender Kompetenz: Die meisten Lehrkräfte der Primar- und Sekundarstufe halten sich selbst nicht für „digital versiert“.
Um Innovation und digitale Kompetenzen in Schulen und Hochschulen zu fördern, haben jetzt EU-Bildungskommissarin Androulla Vassiliou und die für die digitale Agenda zuständige Kommissions-Vizepräsidentin Neelie Kroes den Startschuss für die Initiative „Opening Up Education“ („Die Bildung öffnen“) gegeben. Aktuell stehen 24 Maßnahmen auf der Agenda, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen. Schwerpunkte des Aktionsplans:
- Unterstützung von Bildungseinrichtungen, Lehrkräften und Lernenden beim Erwerb bzw. der Verwendung digitaler Kompetenzen und Lernmethoden.
- Förderung der Entwicklung und der Verfügbarkeit freier Lehr- und Lernmaterialien („Open Educational Resources“ – OER).
- Anbindung der Klassenräume an das Netz und Verbreitung digitaler Geräte sowie die Inhalte-Mobilisierung.
Der Verlegerverband Bildungsmedien kommentiert den EU-Kommissionsvorstoß vorsichtig als „einen Diskussionsansatz mit allen an Bildung Beteiligten“. Geschäftsführer Christoph Bornhorn zufolge werde sich der Verband „in jedem Fall weiterhin konstruktiv an dieser Diskussion beteiligen“.
Hintergrund der EU-Initiative „Die Bildung öffnen“:
„Wir leben in einer vernetzten Gesellschaft und immer mehr Menschen aller Altersstufen nutzen die neuen Technologien im Alltag. Wenn sie in die Schule gehen, betreten viele Kinder jedoch ein System, das mit ihrem täglichen Leben wenig zu tun hat.
Die digitale Welt ändert die Art und Weise, wie Bildung ausgestattet, vermittelt und aufgenommen wird. In den nächsten zehn Jahren wird der Markt für E-Learning voraussichtlich um das Fünfzehnfache wachsen und somit 30% des gesamten Bidlungsmarktes ausmachen. Alle Europäerinnen und Europäer sollten von dieser Entwicklung profitieren können.“
Quelle: Europäische Kommission
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