Rund 1,1 Mio Schüler nehmen regelmäßig Nachhilfeunterricht, wofür pro Jahr bis zu 1,5 Mrd Euro ausgegeben werden, hat die Bertelsmann Stiftung in einer gerade veröffentlichte Studie zusammengezählt. Nachhilfe habe sich zu einem privat finanzierten Unterstützungssystem neben dem öffentlichen Schulsystem entwickelt. Laut der von den Bildungsforschern Klaus und Annemarie Klemm erstellten Studie ist Nachhilfe bereits in der Primarstufe ein zentrales Thema für Deutschlands Schüler: Häufig werde sie in Anspruch genommen, wenn es am Ende der Grundschule um die Empfehlung für die weiterführende Schule gehe.
Trotz der beeindruckenden Zahlen der Studie tendiert der Markt für Nachhilfe und entsprechende Lernmittel aber derzeit eher nach unten:
- Die führenden Nachhilfeorganisationen Studienkreis, die zur Cornelsen-Gruppe gehört, und die Schülerhilfe, die jeweils ca. 70000 Schüler unterstützen, sprechen für die vergangenen Jahre von einem konstanten Marktniveau. „Dies liegt zum einen an dem demografischen Faktor: Die Schüler werden weniger. Zum anderen daran, dass der Nachhilfemarkt mittlerweile gesättigt ist. Hier ist wenig Wachstum möglich, es lassen sich lediglich Marktanteile hinzugewinnen“, so Studienkreis-Sprecherin Meike Kieslich.
- Im stationären Buchhandel verzeichnete das Lernhilfe-Segment nach buchreport-Zahlen im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von 3,1%.
- Klett-Marketingleiterin Christine Brisch kann den Abwärtstrend auf dem Lernhilfemarkt bestätigen. Der Markt sei zwar eine Zeit lang besonders im Grundschulbereich stark gewachsen, habe sich dabei aber vermutlich überhitzt.
aus buchreport.express 5/2010
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