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Nachwuchsrekrutierung: Wer informiert, gewinnt

Berufseinsteiger fühlen sich oft nur oberflächlich informiert über die Perspektiven, die die verschiedenen Branchen und Tätigkeiten ihnen bieten. Dies zeigt die neue Allensbach-Jugendstudie unter Leitung von Klaus Hurrelmann. Auftraggeber war McDonald’s. Es zahlt sich also für Unternehmen aus, aktive Informationspolitik zu betreiben, um Studierende, Schüler, Azubis und junge Berufstätige an sich zu binden. 

Berufsinformation – Chance für Employer Branding

Für die Studenten ist die Internetrecherche die wichtigste Informationsquelle im beruflichen Entscheidungsprozess. 91% der Studierenden haben im Vorfeld ihrer Berufsentscheidung das Internet genutzt. Weitere 83 % haben sich darüber mit Freunden und Bekannten unterhalten, 73% mit Personen, die das gleiche Studienfach belegen oder belegt haben. Überdurchschnittlich nutzen Studenten zudem Broschüren und Informationsmaterialien, soziale Netzwerke sowie – wenig überraschend – Informationstage von Universitäten.

Kununu & Co.: glaubwürig bei Berufseinsteigern. Bild: Allensbach/McDonald's

Kununu & Co.: glaubwürdig bei Berufseinsteigern. Bild: Allensbach/McDonald’s

Auszubildende hingegen haben für ihre Berufsentscheidung überdurchschnittlich häufig Erfahrungen aus Praktika genutzt sowie Gespräche mit Leuten, die im gleichen Beruf gearbeitet haben. Zudem nutzen sie weit häufiger als Studenten oder Schüler direkte Informationen von Unternehmen oder auch Beratungen im Jobcenter. Immerhin 48% der Auszubildenden haben sich vor Beginn ihrer Ausbildung beim Jobcenter über ihre beruflichen Möglichkeiten informiert, 44% auch direkt bei einem Arbeitgeber.

So sehr sich Schüler, Studenten und Auszubildende in der Nutzung beruflicher Informationsquellen unterscheiden, so einig sind sie sich in der Beurteilung, welche beruflichen Informationsquellen besonders vertrauenswürdig sind. So gelten besonders persönliche Informationen, insbesondere von Personen mit Erfahrungen in dem Beruf oder Ausbildungszweig, für den man sich interessiert, als besonders glaubwürdig: 73% der 15- bis 24-Jährigen sind überzeugt, dass Gespräche mit Leuten, die den Beruf ausüben, den man selbst anstrebt, besonders zuverlässig sind.

67% empfinden das auch für Gespräche mit Personen, die die gleiche Ausbildung bzw. das gleiche Studium machen, 65 % für Gespräche mit den Eltern. 60% der unter 25-Jährigen halten auch spezielle Internetseiten zu Ausbildung, Studium oder Beruf für grundsätzlich vertrauenswürdig, nahezu ebenso viele auch Informationen der Jobcenter. Die Mehrheit der jungen Erwachsenen ist zudem überzeugt, dass sie auch von Jobmessen, Freunden und Bekannten sowie von den Unternehmen selbst vertrauenswürdige Informationen aus dem beruflichen Bereich erhalten. Das geringste Vertrauen, wenn es um berufliche Informationen geht, wird Berichten im Fernsehen, Artikeln in Zeitschriften sowie sozialen Netzwerken entgegengebracht.

Unternehmen sollten allerdings nicht erwarten, dass kritiklos hingenommen wird, was sie an Employer Branding-Botschaften an die jungen Bewerber-Zielgruppen aussenden. Ihre jungen Interessenten monitoren sehr genau die sozialen Reflexe, die die Firmen auslösen. Dazu nutzen sie intensiv die Firmenbewertungsportale. Mehr als sieben von zehn 15- bis 24-jährigen Nutzern solcher Bewertungsportale finden kununu & Co. hilfreich.

»Ankommer« Medienbranche

Vielleicht überraschend für Personalverantwortliche in Verlagen: junge Zielgruppen halten die Medienbranche für einen der attraktivsten Zweige für einen Berufseinstieg. Ausgehend von einem bereits hohen Sockel bei der Vorbefragung 2013, steigerte sie ihre Beliebtheit noch einmal substanziell um ganze acht Prozent auf 64% und liegt damit nur sechs Prozentpunkte hinter der führenden Computer- und Softwarebranche.

Personalkonzepte für die Zukunft

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Besonders profitieren von der Entwicklung konnten der medizinische sowie der soziale Bereich, die Bauwirtschaft, die Medienbranche, die pharmazeutische Industrie, die chemische Industrie sowie alle technischen Berufe, insbesondere die Elektrotechnik, der Maschinen- und Fahrzeugbau, die Computerbranche sowie die Automobilhersteller.

Nur eine einzige Branche wird heute von den jungen Erwachsenen als weniger attraktiv wahrgenommen als noch vor vier Jahren: die Banken und Versicherungen. Hielten 2013 noch 40% der unter 25-Jährigen den Bereich Banken und Versicherungen für einen attraktiven Wirtschaftszweig für junge Menschen, so sind es aktuell nur noch 36%. Dieser Bedeutungsverlust in einem wirtschaftlich günstigen Umfeld, in dem alle anderen Branchen an Attraktivität zulegen konnten, ist insbesondere der Bankenkrise der letzten Jahre geschuldet, die dem Image dieser Branche sichtlich geschadet hat.

Die Attraktivität einer Branche entscheidet sich vor allem daran, inwieweit ihr gute Zukunftsperspektiven und sichere Arbeitsplätze zugeschrieben werden. Drei Viertel der unter 25-Jährigen halten dies für unabdingbare Voraussetzungen, damit eine Branche als attraktiv gilt. 69% rechnen auch gute Verdienstmöglichkeiten dazu, 58% gute Aufstiegsmöglichkeiten und jeder Zweite geregelte Arbeitszeiten.

Medienunternehmen: bei Jugendlichen fast so beliebt wie die IT-Branche. Bild: Allensbach/McDonald’s

Für weite Teile der jungen Bevölkerung ist es zudem Voraussetzung für eine attraktive Branche, dass sie einen guten Ruf hat, viele verschiedene Berufs- und Ausbildungswege anbietet, dass es dort viele moderne Unternehmen gibt und dass die Branche viele anspruchsvolle Jobs bietet. Nur die allerwenigsten empfinden hingegen eine Branche als attraktiv, wenn zu ihr viele alte, traditionsreiche Unternehmen gehören oder die Unternehmen dieser Branche eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte herstellen. Es liegt also an den Verlagen, deutliche Signale der Modernität in Richtung des Nachwuchses zu senden und ihre Kleinteiligkeit als Vorzug herauszustellen.

Die vollständige McDonald’s Ausbildungsstudie 2017 hier herunterladen.

Teaserbild: Unsplash.

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