Die „Lebensmittelzeitung“ beruft sich auf „informierte Kreisen“, nach denen der Verkauf „kurz vor dem Abschluss“ stehe. In der Branche würden Finanzinvestoren die größten Chancen eingeräumt.
Die Meldung deckt sich mit einem Bericht des „Manager Magazin“ aus dem Juni 2014, nach dem Thalia wie auch Schmuck-Tochter Christ noch 2014 verkauft werden sollen. Der Buchfilialist hatte nach verlustreichen Jahren Ende 2013 wieder das Geschäft stabilisiert. Im November 2013 erklärte Douglas-CEO Henning Kreke, die Neuausrichtung von Thalia mache gute Fortschritte und liege über den Erwartungen.
Den Auftrag zum Verkauf einzelner Sparten hat laut „Manager Magazin“ schon seit etwa zwei Jahren Altium Capital, die Investmentboutique von Douglas-Aufsichtsrat Michael Hinderer. Altium hatte Douglas beim Einstieg von Advent beraten.
Ein Thalia-Deal würde an den im März 2014 angekündigten Verkauf des Süßwarenfilialisten
Hussel an
Emeram Capital Partners anknüpfen. Neben Thalia und Christ soll auch
Appelrath Cüpper (Mode) abgestoßen werden.
Douglas selbst erklärt zu den Verkaufs-Meldungen, dass es seit Monaten Spekulationen über einen möglichen Verkauf von Thalia gebe, diese „Marktgerüchte“ kommentiere man grundsätzlich nicht. „Es stimmt, dass die Douglas-Gruppe regelmäßig ihre strategischen Optionen überprüft, um für die künftigen Herausforderungen im Handel gerüstet zu sein. Dazu gehört auch die Fortsetzung der bewährten aktiven Portfoliostrategie. Douglas hat schon immer Unternehmensteile gekauft und verkauft, und das wird auch für die Zukunft weiter gelten.“
Vorangetrieben wird der Umbau von Douglas durch den Finanzinvestor Advent, der 2013 beim Hagener Konzern eingestiegen war und mit hohem Tempo einerseits die Zerschlagung des Mischkonzerns vorantreibe und andererseits den Fokus verstärkt aufs Parfümeriegeschäft (Douglas) lege, so die „LZ“. 2015 solle das verschlankte Douglas aufs Börsenparkett zurückkehren.
Neben dem anstehenden Verkauf von Thalia vermeldet die „LZ“ eine wichtige Personalie: Jörn Kreke, Douglas-Gesellschafter und Aufsichtsratschef, lege sein Aufsehermandat Ende September 2014 nieder. „Der Rückzug von Kreke aus dem Aufsichtsrat bedeutet das Ende einer Ära“, heiße es intern.
Krekes Sohn Henning Kreke werde im Parfümeriegeschäft als Nachfolger für den ausscheidenden Vorstand Manfred Kroneder einspringen.
Bei diesen vorgesehenen Unsicherheiten ist der Wegfall von Arbeitsplätzen bei der Thalia-Gruppe sicher vorprogrammiert.
Die Buchbranche in Deutschland ist sehr in Bewegung geraten.
Es bleibt jetzt auch mal zu sehen, wie sich die Weltbild-Gruppe
in Augsburg unter dem neuen Partner Droege gestalten wird.
Wichtig ist vor allem, dass die Buchpreisbindung erhalten bleibt.
H. Kraft