Eine Mrd Euro will der Bund mit dem Programm „Neustart Kultur“ der Kultur- und Kreativwirtschaft zurechnen, 30 Mio davon werden Galerien, Kulturzentren und der Buch- und Verlagsszene zur Verfügung gestellt. Zu wenig, befindet das Netzwerk Autorenrechte (NAR).
Nach der Ankündigung „mit Wumms aus der Krise“ von Finanzminister Olaf Scholz wirke die Summe im Vergleich mit anderen Sparten „allenfalls wie ein Wümmchen“, so das Netzwerk, dem 14 Verbände und rund 15.500 Autoren und Übersetzer angeschlossen sind. Der Bund unterstütze die Sicherung der Ausbildungsplätze bei kleinen und mittleren Unternehmen mit 500 Mio Euro und Kultureinrichtungen und -projekte, die Fördermittel aus dem Bundeshaushalt erhalten, mit 100 Mio Euro. Da erscheine die Diskrepanz zur Fördersumme für die „Buchszene“ besonders eklatant. Dabei rangiere der Kultur- und Kreativsektor bei der Bruttowertschöpfung hinter dem führenden Fahrzeugbau „nahezu gleichauf mit dem Maschinenbau“. Rechnerisch ergebe das einen Unterstützungsbetrag in Höhe von 4,34 Mrd Euro und allein für den Buchsektor einen Betrag von 208 Mio Euro.
„Wir geben die Hoffnung auf einen wahren Wumms nicht auf und ersuchen die politischen Entscheidungsträger, sich dafür einzusetzen, dass die bereitgestellten Mittel innerhalb des ‚Neustart Kultur‘-Pakets noch einmal vervielfacht werden und auch jene erreichen, die das Rückgrat und der Ursprung der Buchwertschöpfungskette sind: Die Autoren, Autorinnen, Übersetzer und Übersetzerinnen.“
Wie das zu bewerkstelligen sei, schlägt der NAR in einem Maßnahmen-Papier vor, das u.a. Fonds für abgesagte oder geringer besuchte Veranstaltungen in Buchhandlungen, Literaturhäusern, Bibliotheken etc., Fördermittel für digitale Veranstaltungen sowie Unterstützung für die Leseförderungs-Aktion „Jedem Kind ein Buch“ beinhaltet. Der komplette Katalog mit den Vorschlägen findet sich hier.
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