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Netzwerk von Gewinnern

„Niemals wird der deutsche Buchhandel in dieser merkantil-sozialen Form überleben, wenn er nicht von Amazon lernt“, ist sich der Autor Ulf Erdmann Ziegler sicher. Noch befinde sich die Branche durch die Preisbindung, den niedrigen Mehrwertsteuersatz und eine starke Logistik in einer recht komfortablen Situation – deren Ende aber abzusehen sei.

In der „FAZ“ prognostiziert Ziegler harte Zeiten für Händler und Verlage und fordert zum Aufbau eines Gegengewichts zu Amazon auf: „Die Absicht ist ja nicht, Amazon bei Toastern, Windeln, CDs, Filmen und Computerspielen Konkurrenz zu machen. Es geht nur darum, dem Konzern einen Zacken aus der Krone zu brechen.“

Im Idealfall könnten die Buchverlage ein attraktives Komplettangebot aufbauen, den Spieß umdrehen und künftig Amazon die Konditionen diktieren. Die Sortimenter müsste bei diesem „Netzwerk von Gewinnern“ Ziegler zufolge keineswegs auf der Strecke bleiben: „Die Errichtung eines großen und für den Kunden transparenten Online-Systems sollte nicht den Buchhandel plattmachen, sondern im Gegenteil diesen über ein ausgeklügeltes Verrechnungssystem an allen Umsätzen beteiligen.“

So stellt sich Ziegler das Profil und Portfolio des Amazon-„Gegenkonzerns“ vor:

  • Lieferung direkt vom Lager nach Hause,
  • Ebooks zu fairen Preisen,
  • Ein komplettes Angebots- und Bestellsystem deutscher Verlage,
  • Reibungslose Bezahlung,
  • Ein Marktplatz für den Antiquariats- und Laienhandel.

Besonders in puncto Ebook-Vertrieb sieht Ziegler bei Verlagen und Buchhändlern erheblich Luft nach oben. An der hier besonders schwierigen Ausgangslage sei aber auch der Gesetzgeber schuld, attestiert der Autor mit Blick auf das steuerliche Bundle-Splitting: „Der Staat führt einen paternalistischen Krieg gegen Verlage und Händler, indem er beschlossen hat, das Ebook mit der vollen Mehrwertsteuer zu belegen. Damit ist die verlockendste Option des echten Leserbuchhandels perdu: nämlich den Downloadcoupon gedruckten Büchern einfach beizulegen.“

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