Der Wörterbuchverlag Langenscheidt baut seine Sprachlern-Belletristik zum Kinder- und Jugendbuch-Vollprogramm aus. Im Interview mit buchreport erklärt Verlagschef Rolf Müller, wie Langenscheidt und Pappbilderbücher zusammen passen.
Steht Langenscheidt exemplarisch für die Buch-Entwicklung: Wissen verliert, Unterhaltung und Jugendbuch gewinnt?
Für viele Verlage ändert sich die Welt, im Augenblick durch die Digitalisierung der Branche sogar erheblich, auch im Wörterbuch- und Fremdsprachensegment ist Bewegung einschließlich neuartiger Geschäfte. Richtig ist, dass wir uns von unserem Kinder- und Jugendbuch-Engagement auch wirtschaftlich einiges versprechen, aber es ist nicht etwa aus der Not geboren. Die Anfänge reichen immerhin bis 1992 zurück.
Wie gut passen Langenscheidt und Pappbilderbücher zusammen?
Der gemeinsame Nenner heißt Sprachen lernen. Unser zweisprachiger Kinder- und Jugendbuch-Ansatz berücksichtigt allerdings, dass Lernen und Wissen mittlerweile häufiger in anderem Gewand daherkommt, also nicht unbedingt streng systematisch mit pädagogischem Zeigefinger, sondern spielerischer. Den Eltern signalisieren wir zugleich mit unserem Logo, dass wir auch den Anspruch einer kompetenten frühen Fremdsprachenförderung erfüllen.
Nur ein Anbau an das große Wörterbuch-Programm?
Nein, der Auftritt ist eigenständig und muss es auch sein, denn die
Kinder- und Jugendtitel sollen nicht bei den Wörterbüchern stehen,
sondern in der Kinder- und Jugendbuchabteilung. Deshalb ist die Gestaltung auch deutlich unterschiedlich und nicht dem ansonsten so strengen Corporate-Design unterworfen.
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