Der Konzentrationsprozess unter den Literaturagenturen in der englischsprachigen Welt geht weiter. Mit A.P. Watt und der Christopher Little Agency sorgen zur Frankfurter Buchmesse zwei namhafte Londoner Rechtevermittler international für reichlich Gesprächsstoff.
- Christopher Little, der im Juni 2011 Starautorin Joanne K. Rowling an seinen ehemaligen Mitarbeiter Neil Blair verloren hatte, ist eine Kooperation mit Curtis Brown eingegangen, einer der größten Talentschmieden auf britischem Boden. Zwar bleibt Little als Agent unabhängig, aber die gesamte Administration seiner Agentur wird künftig von dem größeren Partner abgewickelt, über den ab sofort auch die Übersetzungsrechte laufen.
- Noch höhere Wellen schlägt die geplante Übernahme von A.P. Watt durch United Agents (UA). Das Branchenmagazin „The Bookseller“ berichtet, dass der von A.P. Watts Chairman Caradoc King und United-Agents-Literaturchef Robert Kirby eingestielte Zusammenschluss bereits Anfang November in trockenen Tüchern sein könnte.
Wenn alles wie geplant klappt, führt der Deal die älteste Londoner Literaturagentur (A.P. Watt wurde 1875 gegründet) und einen ihrer jüngsten, aber hoch erfolgreichen Konkurenten (United Agents operiert erst seit 2008) unter einem Dach zusammen. Die Liste der Klienten liest sich wie ein Who’s who der Literatur:
- United Agents, der sich gerade mit einem Geschäftsmodell neu aufgestellt hat, das alle über 100 Mitarbeiter als Eigentümer beteiligt, bringt Hochkaräter wie Alain de Botton, Anthony Horowitz, Ruth Rendell und Alan Bennett in die Ehe ein.
- A.P. Watt vertritt u.a. Nadine Gordimer, Philip Pullman und Graham Swift sowie die Nachlässe z.B. von Somerset Maugham und Rudyard Kipling.
Kommentar hinterlassen zu "Neue Gemengelage"