Verlagen drohen Nachzahlungen wegen E-Paper-Bundles
Neuer Ärger mit der Steuer
Ausgerechnet mit innovativen und kundenfreundlichen Produkten handeln sich Verlage derzeit Ärger ein: Nach einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums an den Börsenverein drohen Steuernachforderungen, wenn sie sogenannte E-Paper-Bundles in der Vergangenheit zu einem Einheitspreis mit reduziertem Mehrwertsteuersatz angeboten haben.
Hintergrund: Im vergangenen Jahr sorgte eine Anweisung des Finanzministeriums in den Verlagen für Unmut, dass Kombiprodukte mit Print- und Digitalbestandteilen steuerlich als getrennte Produkte behandelt werden müssen. Dabei schlage für gedruckte Bücher und Zeitschriften der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7%, für die digitalen Zusatzangebote der Regelsatz von 19% zu Buche.
Für Entspannung schien Ende des Jahres eine Mitteilung des Ministeriums zu sorgen, dass von den Finanzämtern bis Ende 2015 „nicht beanstandet“ werden soll, wenn Verlage für E-Book-Bundles einen Preis mit reduziertem Mehrwertsteuersatz ausweisen (buchreport berichtete). In einem weiteren Schreiben hat das Ministerium jetzt aber klargestellt, dass diese großzügige Regelung nicht für Fachzeitschriften mit digitalem Zusatz gilt.
Den Verlagen, die solche E-Paper-Bundles anbieten, ohne den Preis aufzuteilen und unterschiedliche Steuersätze auszuweisen, drohen Nachzahlungen. Der Börsenverein habe dagegen beim Ministerium protestiert und „um einen Gesprächstermin gebeten“, heißt es aus der Rechtsabteilung.
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