Nur wenige Monate nach dem geplatzten Mega-Deal von Penguin Random House (Bertelsmann) und Simon & Schuster steht das US-Verlagshaus offenbar erneut zum Verkauf. Eine entsprechende Mitteilung bestätigte CEO Jonathan Karp in einem Rundschreiben an die Mitarbeiter des Hauses, das auch der Agentur „The Associated Press“ (AP) vorliegt.
„Ich kann jetzt berichten, dass (die Muttergesellschaft) Paramount wie erwartet den Verkaufsprozess von Simon & Schuster wieder aufgenommen hat“, schreibt Karp in dem Memo. „Es sollte nicht überraschen, dass es viele Interessenten gibt, was die Tatsache widerspiegelt, dass wir ein noch erfolgreicheres und profitableres Unternehmen sind als zu Beginn des Verkaufsprozesses.“
Die Erwartungshaltung sei, dass ein Verkauf bis Ende des Jahres möglich sei. Bei Paramount hat Simon & Schuster keinen dauerhaften Platz, weil der Bereich Print nicht zum Kerngeschäft gehört. „Nicht zum Kerngeschäft gehörende Vermögenswerte“ wolle Paramount abgeben, hatte Paramount-CFO Naveen Chopra zuletzt erklärt.
Laut „AP“ hätten sich die bisherigen Interessenten Hachette Book Group und HarperCollins Publishing bisher nicht geäußert. Paramount bevorzuge aber vermutlich eine Kapitalbeteiligungsgesellschaft, bei deren Einstieg weniger kartellrechtliche Hürden zu erwarten wären.
Rückblick:
Im März 2020 war öffentlich geworden, dass Simon & Schuster zu Verkauf stehe. Die Bertelsmann-Buchsparte Penguin Random House hatte schnell Interesse geäußert.
Bertelsmann bestätigt: Simon & Schuster-Übernahme ist geplatzt
Im Februar hatte Simon & Schuster noch Rekordumsätze gemeldet, seit Mai stand der Verlag auch offiziell wieder „im Schaufenster“.
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