Frisch vom Stapel verkauft: Noch bevor die neue Ausgabe des Duden am Mittwoch (9. August) offiziell in den Verkauf geht, haben viele der vorab belieferten Buchhändler das Standardwerk angeboten. Nach buchreport-Auswertung der Verkaufsdaten von Media Control gehört das Nachschlagewerk zu den Aufsteigern unter den meistverkauften Büchern der vergangenen Woche. Viele Buchhändler haben allerdings auch noch erfolgreich verbliebene Exemplare der Duden-Ausgabe von 2014 an die Kunden bringen können.
In der aktuellen Woche dürfte die Nachfrage nach der Neuausgabe weiter anziehen, weil das Verlagsmarketing eingesetzt hat und der Verlag in den Medien erfolgreich die Meldung über 5000 „neue Wörter“ platzieren konnte.
Die neueste, 27. Auflage ist 1264 Seiten stark und enthält nun rund 145.000 Stichwörter. Die rund 5000 neu aufgenommenen Wörtern spiegeln die aktuellen sozialen, kulturellen und politischen Entwicklungen wider. Neu aufgenommen wurden beispielsweise Bezeichnungen wie Flüchtlingskrise, Schmähgedicht und Lügenpresse, außerdem viele Übernahmen aus Fremdsprachen wie tindern, Fair Trade und Low Carb. „Es ist einfach Fakt, dass viele Dinge in unser Leben treten, die aus dem englisch-amerikanischen Raum kommen, wenn man zum Beispiel an technische Entwicklungen denkt“, sagt Redaktionsleiterin Kathrin Kunzel-Razum der dpa.
Neu hinzugekommen sind unter anderem Wörter aus folgenden Kategorien:
Zeitgeschichtliches: Flüchtlingskrise, Lügenpresse, Volksverräter, Willkommenskultur, postfaktisch, Hasskriminalität, Schmähgedicht, Fake News, Drohnenangriff, Kopftuchstreit, Brexit, Jobaussicht, queer, Flexitarier, Wutbürgerin (männliche Fassung war bereits enthalten)
Technologisches: Selfie, Selfiestick, Tablet, Social Bot, pixelig, Datenbrille, Emoji, Filterblase, liken, Cyberkrieg, facebooken, entfreunden
Modisches/Leben/Stil: Undercut, Work-Life-Balance, Low Carb, Hoodie, Urban Gardening, Roadtrip, Hygge, Jumpsuit
Umgangssprachliches: verpeilen, rumeiern, abgezockt, futschikato, Tüddelkram, runterwürgen, Honk, Ramschniveau
Hoffentlich wird in der neuen Auflage nicht wieder fälschlich verbreitet, dass es im Deutschen nur die fünf Vokale a, e, i, o, u gäbe. Es gibt 16 plus 3 Zwielaute (Diphthonge: au, ei, eu).