Nach einem Bericht der „FAZ“ steht die Private-Equity-Gesellschaft Advent kurz davor, die Aktien (10,8%) und Optionen (ca. 15%) von Douglas-Großaktionär Erwin Müller zu übernehmen. Hintergrund: Müller sei finanziell überfordert, die Optionen selbst einzulösen. Beobachter erwarteten nun, dass Advent Müller einen Preis von 36 bis 37 Euro je Papier bieten und auch allen anderen Anteilseignern denselben Preis offerieren werde. Ziel von Advent sei keine Minderheitsposition, vielmehr wolle er den Konzern als Mehrheitsaktionär auf einen neuen Kurs bringen. Unklar ist, ob sich Advent auch schon mit den weiteren Großaktionären Oetker-Konzern (25,8%) und der Gründerfamilie Kreke (12,7%) geeinigt habe.
FAZ: Private-Equity-Gesellschaft Advent plant Douglas-Übernahme
Neuer Steuermann in Sicht
Seit der Douglas-Hauptversammlung im März (hier mehr) war es in der Hagener Gerüchteküche relativ ruhig. Doch jetzt sorgt das mögliche Engagement eines Finanzinvestors beim Einzelhandelskonzern für Wirbel.
Im Einzelhandel hat Advent mit der Beteiligung am Modediscounter Takko Erfahrungen gesammelt (inzwischen wurde der Anteil an Apax Partners weiterverkauft).
Eine weitere Umschichtung der Douglas-Aktien war in der vorigen Woche durchgesickert: Mit der Übernahme der Schweizer Bank Sarasin ist der brasilianische Milliardär Joseph Safra auch Großaktionär beim Hagener Handelskonzern geworden: Safras Holding kontrolliert 10,7% der Douglas-Stimmrechte (hier mehr Infos).
Im März hatte sich Douglas-Chef Henning Kreke zu den Planspielen seiner Familie geäußert. Hintergrund sei der Eindruck der Familie gewesen, dass die Aktienmärkte den Konzern nicht angemessen bewerteten. Daher sei es möglicherweise sinnvoll, die Anteile der Familie aufzustocken, um den eigenen Einfluss zu erhöhen. Zu diesem Zweck seien Gespräche mit Finanzpartnern geführt worden. Ziel sei jedoch nicht, die Douglas-Gruppe zu zerschlagen. Es sei auch nie „zwingendes Ziel“ gewesen, den Konzern von der Börse zu nehmen. „Dies ist aber auch kein Szenario, das wir im Ergebnis ablehnen würden.“ Ein Delisting stünde aber ganz am Ende einer langwierigen Entwicklung.
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