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Neueröffnung im Wochentakt

Das derzeit höchste Expansionstempo im deutschen Buchhandel legen nicht Filialisten wie Thalia oder DBH vor, sondern der Versender und Verlag Zweitausendeins: Seit das Frankfurter Unternehmen vor genau einem Jahr im Darmstädter Georg Büchner Buchladen sein Shop-in-Shop-Konzept gestartet hat, folgten ein Dutzend weitere Kooperationspartner, darunter kleine und mittlere Sortimenter, aber auch Regionalfilialisten wie die Mayersche und Osiander.

Mit der Eröffnung weiterer Shop-in-Shops wird Zweitausendeins im Juni erstmals mehr Flächen unter fremden Dächern haben als eigene Läden (derzeit 13). Zweitausendeins-Geschäftsführer Till Tolkemitt knüpft weiter am Filialnetz: „Wir eröffnen jeden Monat mehrere Shop-in-Shops.“

Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Filialistenkonkurrenz

Die nächsten Kooperationen:

  • Ab kommenden Montag, 9. Juni, bietet die Mayersche nach Essen und Gütersloh auch in Dortmund das Zweitausendeins-Sortiment an, auf 45 qm im 2. Obergeschoss neben dem Café; am 30. Juni folgt dann die Filiale in Bochum. „Das Programm passt gut zu unserer Buchhandlung und wird gut von unseren Kunden angenommen“, erklärt Geschäftsführer Hartmut Falter.
  • Auch die Stephanus-Buchhandlung räumt nach positiven Erfahrungen im Hauptgeschäft in Karlsruhe nun in der Filiale in Neustadt an der Weinstraße Regale frei: 40 qm der insgesamt 120 qm-Fläche sind ab 14. Juni für Zweitausendeins reserviert. Trotz Thalia-Übermacht verzeichnet Geschäftsführer Paul Kaufmann einen „ordentlichen Zusatzumsatz“. Mit der Betreuung der Fläche ist ein Mitarbeiter beschäftigt, doch der Personalaufwand rechne sich.
  • Mit dem Zweitausendeins-Sortiment will der Göppinger Regionalfilialist Herwig am 24. Juli in seiner 1000-qm-Filiale in Ulm seine Musik-Abteilung verstärken. „Angesichts der Konkurrenz von Thalia und Hugendubel ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal“, kommentiert Geschäftsführer Till Herwig. Nach anfänglicher Skepsis habe er sich auf die Offerte des Versenders eingelassen, auch weil die Zweitausendeins-Klientel („gediegenes gebildetes Bürgertum“) sich mit der Kundenstruktur in Ulm decke.
  • Erste Erfahrungen mit Zweitausendeins hat auch die Buchhandlung Osiander mit einer eigenen Azubi-Filiale direkt neben dem Hauptgeschäft in Tübingen gesammelt, nun soll ein Shop-in-Shop auch in der für November geplanten Filiale in Konstanz folgen. Die Umsätze liegen nach Angaben von Mitinhaber Hermann-Arndt Riethmüller „etwas über unseren Erwartungen“. Geringere Rabatte, dafür eine gestiegene Kundenfrequenz und eine im Vergleich zum übrigen Sortiment doppelt so hohe Lagerumschlagsgeschwindigkeit – so fasst Riethmüller die Vor- und Nachteile zusammen.
  • Eine Belebung des Geschäfts verspricht sich auch die Buchhandlung Aigner in Ludwigsburg (1200 qm). Hermann Aigner hat eigens einen Mitarbeiter für die 50 qm rekrutiert, die Zweitausendeins ab Oktober im 1. Obergeschoss belegen wird. „Zweitausendeins richtet selber ein, aber wir beteiligen uns zur Hälfte an den Kosten“, erklärt Eigner. „Wir tragen das Risiko.“
  • Weitere Kooperationspartner: City-Buch (Würzburg; Ende Juli), Collibri Verlagsbuchhandlung (Bamberg; 5. August), Buchhandlung zur Heide (Osnabrück), Medium Buchmarkt (Münster; ab Herbst), Universitätsbuchhandlung Dawartz (Kiel) und Buchhandlung Wiederspahn (Wiesbaden).

Bleibt die Frage an Zweitausendeins-Geschäftsführer Till Tolkemitt, ob denn künftig auch Thalia oder Hugendubel/DBH als Kooperationspartner für einen Shop-in-Shop in Frage kommen: „Unser Konzept richtet sich in erster Linie an unabhängige Buchhändler, nicht an die ganz großen Buchfilialisten.“

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