Hörbücher werden von Raubkopierern fast genauso häufig illegal verbreitet wie Filme, Musiktitel und Software. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Markenschutz-Dienstleisters OpSec Security. Neun von zehn der von buchreport erhobenen Hörbuch-Bestsellerliste sowie benfalls neun von zehn der Top-10-Hörbücher bei Amazon seien illegal im Netz verfügbar.
Von den beliebtesten E-Books der Bestseller-Liste von buch.de seien mehr als die Hälfte (60%) als Raubkopien in Tauschbörsen und auf speziellen Websites erhältlich. „Dass weniger eBooks als Hörbücher als illegale Kopien online verfügbar sind, führen wir darauf zurück, dass das Format des E-Books in Deutschland noch nicht so bekannt bzw. verbreitet ist wie das Hörbuch und man zudem einen speziellen E-Reader benötigt, während sich Hörbücher problemlos auf vielen gebräuchlichen Geräten abspielen lassen“, erklärt Petur Agustsson, oberster Produktmanager bei OpSec Security.
Im vergangenen Jahr hatte OpSec herausgefunden, dass mehr als die Hälfte der untersuchten Hörbuchbestseller als Raubkopie im Internet verfügbar waren.
Weiteres Ergebnisse der Erhebung: Während die Mehrheit der Belletristik-Titel (sowohl bei den Taschenbüchern, 70%, als auch bei den Hardcovern, 80%) der „Spiegel“-Bestsellerliste als Hörbuchkopie im Internet zu finden seien, stünden nur wenige Titel als Textdokument zur Verfügung. Hypothese der Anti-Piraterie-Dienstleister: Das Einscannen eines gesamten Buches sei aufwändiger als die Erstellung einer Kopie von einer Audiodatei.
PS: Ohne an der Qualität der Studie zweifeln zu wollen – im Hinterkopf sollte man dennoch behalten, dass OpSec Security vermutlich ein Eigeninteresse daran hat, die Situation auf dem Raubkopierer-Markt drastisch zu schildern und so möglichst viele Kunden im Kampf gegen die Piraten zu gewinnen.
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