Der große Ansturm aufs Geld aus dem staatlichen Förderprogramm „Neustart Kultur“ ist in der Buchbranche bislang ausgeblieben. Zur Halbzeit der Bewerbungsphase forderte der Börsenverein, der die Abwicklung für den Bund organisiert, bei seinen Fachgruppentagungen der Verlage und Sortimenter dazu auf, doch bitte noch Projekte einzureichen.
Insgesamt geht es um 20 Mio Euro, die in der Buchbranche verteilt werden sollen und unabhängig von einer Verbandsmitgliedschaft sind:
- Verlage können Druck- und Produktionskostenzuschüsse für Neuerscheinungen in Höhe von bis zu 10.000 Euro abgreifen.
- Kleinere Buchhandlungen mit maximal 2 Mio Euro Jahresumsatz können für die Digitalisierung ihrer Vertriebswege bis zu 7500 Euro an Zuschüssen bekommen, die Mindestförderhöhe liegt bei 1500 Euro.
Vor allem Buchhändler tun sich demnach offenbar schwer, passende Projekte zu identifizieren und diese überzeugend zu begründen. Bislang sind nach Börsenvereins-Angaben einige Hundert Anträge von Buchhandlungen eingegangen. Heißt: Selbst wenn all diese Anträge mit der Höchstsumme bewilligt würden, wird damit nur ein kleiner Teil der Gelder abgerufen. Genügend Geld wäre für etwa 1300 Buchhandlungen da.
Hinzu kommt noch die Bürokratie, die jedoch unumgänglich ist, wenn Steuergelder verteilt werden sollen. Man habe eine „Mini-Behörde“ aufgebaut und die Antragsbearbeitung sei aufwendig, berichten Verbandsvertreter. Bislang eingegangene Anträge seien noch in der Prüfung. Die Anmeldephase läuft noch bis 31. Oktober.
»Neustart Kultur«: Weitere Informationen
Informationen zu den Fördergrundsätzen und zur Antragstellung sind beim Börsenverein abrufbar unter www.boersenverein.de/neustartkultur
Kontakt für Fragen zu den Programmen
- für Buchhandlungen: Telefon 0 69/13 06-306, E-Mail: buchhandlung_neustartkultur@boev.de
- für Verlage: Telefon 0 69/13 06-325, E-Mail: verlag_neustartkultur@boev.de
Quelle: Börsenverein
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