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Nicht betrauern, was gestern war

Wenn sich eine erfahrene Print-Verlegerin ins Digitale aufmacht, kommt im besten Fall ein Projekt wie dotbooks heraus. Im Jahresrückblick von buchreport.de schreibt Beate Kuckertz über „Lichte Gedichte“, latentes Lamento und den Reiz der Zukunft.
Das hat mich am meisten gefreut
Das Kompliment einer erfahrenen Bestsellerautorin auf unserem Buchmesse-Stand: „Bei euch spürt man die Liebe zum Buch und zum Detail.“ Obwohl dotbooks ein kleines Team ist, das ein umfangreiches eBook-Programm stemmt, legen wir auf die individuelle und inhaltliche Arbeit mit unseren Autoren sehr großen Wert. Und die zahlt sich auf allen Ebenen aus: Wir freuen uns über eine stetig steigende Zahl an erfolgsversprechenden Projektangeboten – und darüber, dass wir die bewusst hoch angesetzten Umsatzziele für 2013 bereits vor dem Start ins Weihnachtsgeschäft erfüllt haben.
Das hat mich am meisten geärgert
Das allgemeine Zaudern in der Buchbranche. Ja, wir erleben eine wirtschaftlich schwierige Situation – umso wichtiger ist es, offen für neue Ideen zu sein. Statt dem allgegenwärtigen „Das war früher besser“ brauchen wir eine Kultur des „Das probieren wir aus!“. Konkret würde ich mir wünschen, dass Printverlage ihre Hemmschwelle überwinden und dotbooks als spannenden Lizenzgeber erkennen: Unserer eBook-Originalausgaben haben das Zeug, bei einem Print-Verlag erfolgreich zweitverwertet zu werden.
Das habe ich 2013 am liebsten gelesen
Auf dem Weg ins Büro lese ich jeden Tag den Newsletter von www.turi.de, der mich komprimiert über die Medienbranche informiert. Abends erwartet mich zuhause auf meinem Nachttisch seit vielen Jahren eine abgegriffene Ausgabe der LICHTEN GEDICHTE von Robert Gernhardt, in der ich immer wieder gern lese. Und stellvertretend für viele Highlights haben es mir zwei Bücher aus dem dotbooks-Verlagsprogramm besonders angetan: Sebastian Niedlichs humorvoller und doch tiefgründiger Roman DER TOD UND ANDERE HÖHEPUNKTE MEINES LEBENS und Matthias Gereons Thriller DIE EISBÄRIN, der mir – trotz der beruhigend-heiteren Verse von Gernhardt in Griffweite – den Schlaf geraubt hat.
Das steht auf meiner persönlichen Agenda 2014 (Top-3)
Offen, mutig und dankbar bleiben: Offen für neue Themen, Verwertungsformen und Strategien, um unsere Bücher noch breiter und besser zu verkaufen. Weiterhin den Mut zum Risiko zu haben und die Neugier auf die Zukunft nicht zu verlieren  – auch wenn es in der sich stetig verändernden Buchhandelsszene keine Garantien mehr gibt. Dankbar sein für unsere Autoren, die dotbooks ihr Vertrauen schenken – und für mein großartiges Verlagsteam. Bei dotbooks arbeiten „alte Hasen“ Hand in Hand mit jungen Talenten. Wir lernen täglich voneinander und miteinander und verlieren trotz hoher Arbeitsbelastung nicht die Lust und das Vergnügen, gute Bücher zu machen.  
Das muss sich in der Branche 2014 ändern
Nicht betrauern, was gestern war, sondern gemeinsam herausfinden, wie die Zukunft erfolgreich gestaltet werden kann. Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz für eBooks. Die Anerkennung von eBook-Autoren durch die VG Wort. Und – bei aller Leidenschaft für den Umbruch – das Festhalten an der Preisbindung.

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