Der zur Ganske-Gruppe gehörende Kunst- und Bildbandverlag Hatje Cantz hat Geschäftsführerin Nicola von Velsen zufolge im Laufe der Pandemie stabile Umsätze halten können. Verantwortlich dafür seien sowohl erhöhte Frequenz in der digitalen Kommunikation (Newsletter, Instragram) als auch das neue Programm sowie Mut zu freien Produktionen gewesen. Im Interview spricht von Velsen über die Produktion von Bildbänden in Zeiten der Pandemie, die Wichtigkeit des persönlichen Kontakts und die Weiterungen in einer neuen Normalität.
Wie hat sich die Pandemiezeit auf die Unternehmenskultur ausgewirkt?
Der Zusammenhalt in unserem 20-köpfigen Team ist in der Zeit, in der überwiegend mobil gearbeitet wurde, eher noch gewachsen. Nur etwa ein Viertel des Teams war regelmäßig im Verlag, inzwischen sind es etwas mehr, weil sich die Kollegen einfach wieder sehen möchten. Wenn man über Farben und Papierqualitäten spricht, für Lithokorrekturen, muss man in einem Kunstbuchverlag persönlich zusammenkommen. Das haben wir mit sehr strengen Sicherheitsauflagen gemacht, in den Lockdowns haben wir die Andrucke auch nach Hause geschickt und dann per Skype besprochen.
Wie werden wir morgen arbeiten?
Wie das mobile Arbeiten in der Coronazeit alte Arbeitsstrukturen aufbricht.
Ein Mix aus Heimarbeit und Büro.
Eine buchreport-Serie zur neuen Arbeit in der neuen Normalität:
- Umfrage bei großen und mittleren Verlagen: Wie mobil wird die Arbeit?
- Penguin Random House: Zwei bis drei Arbeitstage im Verlag
- Delius Klasing: »Die neue Normalität wird sehr anders aussehen«
- Oetinger: Hohe Flexibilität für Mitarbeiter und Teams
- Beltz: Das Konzept der „Flexi-Tage“
- Hatje Cantz: Es gibt kein Zurück zu »vor Corona«
- Herder: Optimale Gestaltung von Arbeitszeit und Ort
Wichtig war, dass wir gleich mit Beginn des mobilen Arbeitens jeden Morgen um 10 Uhr ein „Stand-up“ im Zoom angesetzt haben, wo besprochen wird, was für den Tag und die Projekte relevant ist. Für alle Sitzungsformate haben wir sehr klare Regeln entwickelt. Es gibt immer eine Agenda und ein Protokoll, was sehr geholfen hat, die interne Kommunikation lebendig zu halten. Eine ganz besondere Herausforderung war die digitale Einarbeitung neuer Kolleginnen oder Kollegen. Gleich im April 2020 begann ein Volontär. Es hat mich unglaublich beeindruckt, wie das ganze Team darüber nachgedacht hat, wie man ihn digital anlernen kann.
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