Bei der Krisenkommunikation hat Amazon hierzulande noch Nachholbedarf. Zehn Monate, nachdem ein Fernsehbericht die Arbeitsbedingungen von Saisonarbeitern in den Logistikzentren des Internethändlers kritisierte, hält der Onliner mit einer Imagekampagne dagegen.
Zehn Videos und 15 „Erfolgsgeschichten“ führt Amazon auf einer Webseite auf, um zu zeigen, was Amazon so alles leistet. Der Schwerpunkt der Videos liegt auf den Amazon-Mitarbeitern in den neun deutschen Amazon-Logistikzentren, die für ein reibungsloses Weihnachtsgeschäft sorgten und von ihrer Arbeit schwärmen. In der diesjährigen Weihnachtssaison arbeiteten mehr als 9000 festangestellte Vollzeitmitarbeiter und rund 14.000 Saisonarbeitskräfte für den „bestmöglichen Versandservice“ für Amazon-Kunden. Steven Harman, Operations Director bei Amazon, lobt explizit die Arbeit der Kollegen: „Amazon ist sehr stolz auf seine Mitarbeiter in den Logistikzentren, die gerade jetzt in der Hochphase alles daran setzen, um die Bestellungen unserer Kunden schnell und zuverlässig zu bearbeiten. Ihre Leistungsbereitschaft, Motivation und Kundenorientierung sind ein wichtiger Teil der Amazon-Philosophie.“
Die 15 „Erfolgsgeschichten“, die Amazon aufführt, reichen von einem früheren Krankenpfleger, der heute Top-Verkäufer bei Amazon ist, bis zu einem erfolgreichen Dirndl-Shop auf amazon.de. Den Hauptakzent legt Amazon hier aber aufs eigene Buchgeschäft:
- Marah Woolf erklärt, dass kein Verlag ihre „MondLichtSaga“ haben wollte, worauf sie mit Amazons Selfpublishing-Programm Erfolge feierte („mehr als 100.000 Mal verkauft“).
- Carina Bartsch („Kirschroter Sommer“) zeigt, wie sie mit Amazons Kindle Direct Publishing von der Schulabbrecherin zur anerkannten Autorin avancierte – und heute sogar vom Schreiben leben könne.
- Nika Lubitsch erinnert ebenfalls daran, dass sie mit „Der 7. Tag“ bei den Verlagen abblitzte, bevor sie bei Amazon anheuerte – und mit dem Krimi in Kürze auf Platz 1 der Kindle-Bestsellerliste landete. Die Überschrift: „Nika im Wunderland“.
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