Auch wenn sich Verlage wie Bastei Lübbe und Bonnier Deutschland inzwischen mit Amazon im Konditionenstreit geeinigt haben – der Börsenverein setzt weiter auf seine Kartellbeschwerde gegen den Internethändler. Man erwarte vom Ausgang der Prüfung eine eindeutige Klärung für den gesamten Markt, heißt es in Frankfurt auf Anfrage von buchreport.de.
Auch der SPIEGEL (Ausgabe vom 27.10.2014) hat beim Verband nachgefragt und zitiert Hauptgeschäftsführer in der aktuellen Ausgabe: Amazon habe bei seinen Forderungen Abstriche machen müssen, die Einigung sei deshalb „ein Erfolg der Buchbranche“, so Alexander Skipis. Dies bedeute aber noch keinen vollständigen Schwenk in Amazons Marktstrategie.
Im Juni 2014 hatte der Verband Beschwerde beim Bundeskartellamt eingereicht und darin erklärt, dass Amazon durch seine Verhandlungstaktik – verzögerte Auslieferungen von gedruckten Büchern der Verlagsgruppe Bonnier, um höhere Rabatte beim Einkauf von E-Books zu erzwingen – seine Marktmacht missbrauche.
Wenige Wochen später wurde bekannt, dass die EU-Kommission eigene Vorermittlungen aufgenommen hat. Laut Bundeskartellamt wird entscheidend sein, welche Schritte Brüssel unternimmt.
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