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Nonbooks machen doppelt Spaß

Viele Buchhändler bauen ihr Nonbook-Sortiment aus, um rückläufige Buchumsätze auszugleichen. Für Olaf Schreiber ist PBS/Nonbook längst ein vollwertiges Standbein. Im Interview mit buchreport erklärt der Korbacher Buchhändler, warum er seinen PBS/Nonbook-Anteil auf 45% ausgebaut hat und in welchen Bereichen Buchhändler umdenken müssen. 

Alle reden von Nonbooks: Worauf kommt es an?

Was letztlich geht und funktioniert, hängt immer vom Standort ab. Wenn es in der Kleinstadt Korbach einen Douglas gäbe, würden wir wahrscheinlich keine Geschenksets mit Seife anbieten. So konkurrieren wir mit dem Haushaltswarengeschäft nebenan und dem Blumenladen gegenüber und bieten neben Büchern und klassischem PBS ein breites Geschenkartikelsortiment an, zum Teil nach Anlässen sortiert, zum Teil Impulsartikel.  Wir versuchen aus Kundensicht zu denken: Was kann ihm gefallen? Wofür könnte der Kunde bereit sein, Geld auszugeben? Das Wichtigste dabei ist, niemals denken: Was passt zu uns? Was gefällt uns? Was wollen wir verkaufen? Das geht schief.

Sie kommen aus einer Buchhändlerfamilie: Macht Nonbook Spaß?

Natürlich ist es schade, wenn das Buch an Bedeutung verliert, aber ich bin Betriebswirt und verantwortlich, dass wir als Unternehmen Erfolg haben. Und wenn der Kunde keine Straßenkarte, sondern einen Rucksack kaufen will, dann ist es unsere Aufgabe, dass er den bei uns auch bekommt. Betriebswirtschaftlich macht der Nicht-Buch-Anteil tatsächlich in zweifacher Hinsicht  Spaß: Man kann damit mehr verdienen und es ist einfacher, schlecht laufende Sortimente zu ersetzen und neue Dinge auszuprobieren.

Wie stark muss man umdenken?

In diesem Bereich arbeiten bei mir keine Buchhändler, sondern Einzelhandelskaufleute, die einkaufen und verkaufen. Die haben einen anderen Blick auf die Produkte und der Einkauf gestaltet sich ja auch ganz anders, weil man unverkäufliche Produkte anders als Bücher nicht zurückgeben kann.

Wie unterscheidet sich die Handelskompetenz?

Im Buchbereich erwartet der Kunde inhaltliche Kompetenz, auch im PBS-Sortiment ist viel Fachwissen gefragt. Aber nicht im Geschenkbereich: Da geht es nur um Gefallen oder Nichtgefallen. Das kann letztlich jeder verkaufen. Die Herausforderung ist der Einkauf, man braucht die richtigen Mitarbeiter, Trend-Berater und den Erfagruppenaustausch. Dies ist nicht trivial; das kann man auch bei den großen Buchketten beobachten.

Was ist das Problem?

Man kann nicht alles zentral lösen. Selbst in einem kleinen Filialbetrieb wie Schreiber laufen manche Produkte an einem Standort gut und im Geschäft 20 km weiter liegen sie wie Blei, ohne dass wir dafür eine Erklärung haben. Man muss flexibel und schnell sowie auch im Verkauf nah dran sein.   

Wie geht es weiter?

PBS/Nonbook wächst schneller. Irgendwann sprechen wir von Non-PBS.       

Die Fragen stellte Thomas Wilking.

Mehr zum Thema Nonbook/PBS lesen Sie im aktuellen buchreport.spezial (zum Inhaltsverzeichnis).

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