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Norddeutsche Partikularismen

Der Hamburger Regionalfilialist Heymann hat seinen Austritt aus dem Arbeitgeberverband erklärt und strebt nun einen Haustarifvertrag für seine Mitarbeiter an. Geschäftsführer Christian Heymann, der inzwischen 15 Filialen (mit ca. 200 Mitarbeitern) sein Eigen nennt, davon elf in Hamburg selbst, begründet den Schritt damit, dass man tariflich etwas machen wolle, „das für uns und die Mitarbeiter sinnvoll ist“.

Vor seinem jetzt erfolgten Rücktritt aus der Tarifkommission war Heymann der einzige Arbeitgebervertreter in diesem Gremium. Großfilialist Thalia (zehn Filialen und 228 Mitarbeiter in der Hansestadt) hatte 2012 seine Position in der Tarifkommission nicht neu besetzt, wegen der „hohen Aufgabenfülle (…), die der aktuelle Branchenumbruch fordert“. Auf Arbeitnehmerseite sind jedoch größtenteils Thalia-Mitarbeiter in der Kommission.

„Wir halten von dem Heymann-Schritt zunächst mal nichts“, so Gewerkschaftssekretärin Heike Lattekamp von Verdi. Man sei natürlich bereit, mit Heymann einen Haustarifvertrag auszuhandeln, doch dessen Regelungen dürften nicht unter dem Flächentarifvertrag liegen, dem sich Heymann durch einen Anerkennungstarifvertrag auch anschließen könne.

Von den 84 Sortimentern Hamburgs sind nach Angaben des Börsenvereins derzeit nur 38 (45%) tarifgebunden. Für diese gilt der aktuelle Buchhandelstarifvertrag, der bis 2015 Gültigkeit besitzt. Michael Menard, Geschäftsführer des Börsenvereins Norddeutschland, strebt mit Blick auf die nächsten Verhandlungen danach, eine neue Tarifkommission für den Buchhandel zu bilden.

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