Das US-amerikanische Management-Magazin „Harvard Business Review“ beschäftigt sich mit den zahlreichen Neuentdeckungen literarischer Klassiker, die zurzeit auf dem Buchmarkt große Erfolge feiern. Allen voran der Roman „Go Set a Watchman“ von Harper Lee, der auch in Deutschland zum Bestseller wurde, und sich in den USA bereits 3,3 Mio Mal verkauft hat. Als weiterer Bestseller hat auf dem amerikanischen Buchmarkt gerade „What Pet Should I Get?“ von Dr. Seuss reüssiert: Der am Dienstag bei Random House erschienene Titel des amerikanischen Kinderbuch-Autors Theodor Seuss Geisel (in Europa besser bekannt als Erfinder der Grinch-Figur) rangiert bei Amazon.com bereits auf Platz 1.
Der Tenor des Artikels sieht das Phänomen der Nostalgie-Welle jedoch kritisch: Solche Entdeckungen aus den Archiven seien nur begrenzt möglich, vor allem würden die Verlage aber die Vermarktung von weniger bekannten Autoren vernachlässigen. Statt die so genannten „Midlist-Autoren“, die zwischen 15.000 und 25.000 Exemplare verkaufen, stärker zu fördern, konzentriere man sich auf wenige vermeintliche Bestseller. Auf den ersten Blick erscheine diese Strategie zwar als wirtschaftlich sinnvoll, man leiste damit aber „in the long run“ dem Niedergang der Verlagsbranche Vorschub, da man Autoren damit zunehmend ins Selbst-Verlegen treibe (das ihnen Amazon zugleich schmackhaft zu machen versucht).
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