Der Brite Ken Follett hat sich weltweit einen Namen als Autor (vor allem) historischer Romane gemacht. Auch in Frankreich ist Follett ein beliebter Schriftsteller – der jetzt allerdings mit einem ungewohnten Werk die Bestsellerliste erobert: Auf Rang 7 steigt sein Essay „Notre-Dame“ ein, erschienen bei Robert Laffont. Der 84 Seiten starke Band versammelt Folletts Gedanken über die wohl berühmteste Kirche der Welt, die bei einem Brand am 15. April 2019 stark beschädigt wurde. Sein Bestürzen über dieses Ereignis nahm Follett zum Anlass, um über die Geschichte der Kathedrale, ihre Besonderheiten und ihre Bedeutung für die französische Nation zu schreiben. Darüber hinaus erklärt er in dem Text, der im Herbst unter dem Titel „Notre-Dame. A Short History of the Meaning of Cathedrals“ auch in englischer Sprache bei seinem Hausverlag Viking (Penguin Random House) erscheint, inwiefern das Bauwerk die Arbeit an seiner „Kingsbridge“-Bestsellertrilogie beeinflusst hat.
Follett steht mit seiner Liebeserklärung an Notre-Dame nicht allein. Zahlreiche Persönlichkeiten und auch Schriftsteller haben sich nach dem Brand zu Wort gemeldet und auf den hohen kulturellen Wert der Kirche hingewiesen. Unter anderem veröffentlichte der Autor Sylvain Tesson im Mai den Titel „Notre-Dame de Paris. Ô reine de douleur“ (Équateurs), in dem er seine persönliche Beziehung zu der Pariser Kathedrale schildert. Das Sachbuch war im Mai zunächst auf Rang 6 eingestiegen und kletterte dann bis auf Platz 2. Aktuell rangiert es auf Platz 10. Zuletzt führte der populäre Reiseschriftsteller Tesson im vergangenen Sommer mit „Un été avec Homère“ die französische Bestsellerliste an. Seinen ersten Bestseller landete er 2011 mit „Dans les forêts de Sibérie“.
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