Der kanadische E-Book-Spezialist Kobo schärft seine Waffen im Kampf gegen Amazon: Noch in diesem Jahr wollen die Kanadier ein Dutzend neue Länder erschließen und ein eigenes Selfpublishing-Angebot aufbauen, verkündet Kobo-CEO Mike Serbinis im Gespräch mit dem „Bookseller“.
Dank der Finanzkraft seines neuen Eigentümers, des E-Commerce-Schwergewichts Rakuten, könne Kobo gegen Unternehmen mit tiefen Taschen bestehen, so Serbinis. Kobo habe dank seiner ausgeglichenen Bilanzen inzwischen seine eigene „nukleare Abschreckung“, sollte Amazon die E-Book-Preise aggressiv senken.
Kobo will demnächst selbst Bücher verlegen
Zudem bekräftigte Serbinis seine Pläne, eine eigene Selfpublishing-Plattform in Konkurrenz zum Kindle Direct Publishing Programm aufbauen zu wollen (von den Plänen berichtete buchreport.de im Oktober). Man habe sich bisher darauf konzentriert, international zu expandieren, das eigene Tablet „Kobo Vox“ an den Markt zu bringen und den Verkauf an Rakuten abzuschließen, so Serbinis. Inzwischen feile Kobo bereits an den letzten Details des Selfpublishing-Angebots, die Plattform werde noch in diesem Quartal starten.
Kanadier suchen Schulterschluss zu Waterstones
In Großbritannien habe Kobo, seit dem Start der Partnerschaft mit WH Smith im Oktober 2011, einen zweistelligen Anteil im E-Book-Markt erreicht. Serbinis versuche derzeit, eine Partnerschaft mit Waterstones zu schließen, aber dort gebe es offenbar viele „Turbulenzen“ seit dem Verkauf“ an Alexander Mamut. Zudem soll auch die Konkurrenz bei der marktführenden britischen Buchkette angeklopft haben: Nach Informationen von „Bloomberg“ ist auch Barnes & Noble im Gespräch mit Waterstones (hier mehr).
In Frankreich verkaufe Kobo (im Schulterschluss mit der Fnac) mehr E-Books als Amazon, so Serbinis weiter.
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