Konsolidierung abgeschlossen, jetzt Ausrufezeichen setzen – kurz vor der Buchmesse sendet die Mayersche (Platz 4 im buchreport-Ranking der größten Buchhandlungen im deutschsprachigen Raum) Vitalitäts-Signale. Und kündigt neben neue Ladenkonzepten einen eigenen Reader und eine neue Community an.
In einer Pressemitteilung erklärt Inhaber Hartmut Falter, dass die Restrukturierungswelle den Buchhandel im Vergleich zu anderen Branchen früh getroffen habe. Die Mayersche habe auch zeitig reagiert und sei deshalb heute „schon einen guten Schritt weiter“. Die Konsolidierung – u.a. Rückbau in Koblenz, Lüdenscheid, Bochum und Hamm sowie Zugeständnisse der Mitarbeiter beim Lohn – sei inzwischen abgeschlossen, jetzt schaue die Mayersche optimistisch in die Zukunft.
Falter verweist auf „neue Ausrufezeichen“ der Mayerschen:
- „Der Buchhandel lebt“: Als Vitalitäts-Nachweis lenkt Falter den Blick zum Neumarkt nach Köln, wo der Filialist mit einem aufwändigen Umbau und einer kompletten Neugestaltung ein Statement abgeben wolle. Statt den Bereich Buch zurückzufahren und Non-Books auszubauen, solle das Buch mit „neuen Themenwelten“ in ein neues Licht gerückt werden.
- „Was liest Du?“: Nach einer Testphase mit rund 700 Nutzern soll am Dienstag (8.10., 12 Uhr) die neue Buch-Community „Was liest Du?“ für alle Interessenten geöffnet werden. Innerhalb von zweieinhalb Wochen seien knapp 10.000 Rezensionen verfasst, 20.000 Buchbewertungen abgegeben, 5.000 Kommentare geschrieben, 40.000 Bücher in virtuelle Regale einsortiert und über 2000 Freundschaften unter den Mitgliedern geschlossen worden. Die Community umfasst gemeinsame Leserunden, die von Autoren sowie Lektoren begleitet werden, „Lese-Challenges“, Monats-Gewinnspiele und ein integriertes Belohnungssystem, mit dem die Mitglieder ihre Punkte, die sie sich durch eigene Aktivität innerhalb der Community verdienen, gegen Bücher eintauschen können. Im angeschlossenen Magazin werden internationale Buchprojekte vorgestellt, Reportagen und Interviews veröffentlicht.
- E-Commerce: Sechs Monate nach dem Start zieht die Mayersche eine positive Bilanz des eigenen neuen Online-Shops. Die „Kinderkrankheiten“ des Systems seien überstanden, die Nutzungszahlen stiegen kontinuierlich – die Loslösung vom White-Label-Shop (von libri.de) sei die richtige Entscheidung gewesen. Bei den E-Readern wolle die Mayersche jetzt auch eigene Wege gehen, mit dem „M-Pocket Book Touch“, der zum Weihnachtsgeschäft in die Läden komme (technische Details nennt die Mayersche nicht, es scheint aber ein Gerät der Firma Pocketbook zu sein, das mit Branding der Aachener erscheint).
Wer Service will, kauft bei Amazon.
Schlechter Witz. Sollte wohl eher heißen, wer sich in den Kindl-Käfig sperren lassen will, kauft bei Amazon.
Das sind alles nur äußerliche, funktionale Ausrichtungen. Von Qualität und Beratung kein Wort im Artikel. Ich finde das interessant.