Die MVB will Widerspruch gegen die einstweilige Verfügung von Bookwire-Chef Jens Klingelhöfer (re.) einlegen. „Das Vorgehen von Bookwire ist mir absolut unverständlich. Das Unternehmen geht erkennbar von falschen Zahlen aus“, begründet Ronald Schild (li.) Chef der Börsenvereins-Wirtschaftstochter.
Der E-Book-Distributeur will die MVB daran hindern, weiterhin zu behaupten, dass sie als Distributionsplattform das zentrale, gebündelte E-Book-Angebot der deutschen Verlage anbiete.
Bookwire operiere mit falschen Zahlen, entgegnet Schild. Statt der 130 Verlage, die Bookwire als Kunden von Libreka ins Feld führe, nutzten über 580 Verlage das Angebot der MVB-Plattform zur Distribution ihrer elektronischen Titel; insgesamt seien rund 1400 Verlage auf Libreka vertreten. „Damit verfügt Libreka derzeit über das breiteste Verlagsangebot“, wirbt Schild in eigener Sache.
Der von Bookwire für die Begründung zitierte Absatz aus einem Newsletter der MVB vom Januar beziehe sich darauf, dass 130 Verlage das Angebot von Libreka nutzen, um ihre E-Books auch an internationale Anbieter wie Barnes & Noble zu liefern. „Die einstweilige Verfügung basiert damit eindeutig auf einem Missverständnis“, meint Schild.
Die MVB habe Bookwire umgehend auf die falsche Zahl aufmerksam gemacht und eine außergerichtliche Einigung angeboten. Doch Bookwire habe dies abgelehnt.
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