Die Amerikanerin Stephenie Meyer tritt in diesen Tagen in die Fußstapfen der Britin Joanne K. Rowling: Ähnlich Rowlings „Harry Potter“ erobert Meyer mit ihrer „Twilight“-Serie von Unterhaltungsromanen die Weltbestsellerlisten. Die Nachfrage wird auch hier angeheizt durch den Medienverbund eines Kinofilms, weitere Gemeinsamkeiten sind das Fantasy-Element und die anvisierte Zielgruppe 14+, für die sich der Begriff „All Age“ eingebürgert hat.
Der Erfolg von Meyers „Twilight/Bis(s)“-Vampirromanzenserie verstärkt den Eindruck einer globalisierten, angloamerikanisch dominierten Bestseller-Kultur. Aber trotz des Weltstar-Status einiger Autoren kommt eine aktuelle empirische Untersuchung von Bestsellern des Jahres 2008 zu einem differenzierten Ergebnis. Von einer globalen Bestseller-Maschinerie kann demnach keine Rede sein, denn:
- Die Masse der Romanbestseller-Autoren ist nur im Heimatmarkt erfolgreich.
- Nur etwa jeder zehnte Erfolgsautor eines nationalen Marktes landet mit seinen Büchern in einem weiteren Land vorn auf den Bestsellerlisten.
- Und nur eine Handvoll von Star-Autoren kann tatsächlich den Erfolg einer globalen Nachfrage reklamieren.
Eine kleine Riege der Weltstars
„Die kulturellen Unterschiede sind frappierend und die Streuung der Roman-Bestseller in den internationalen Märkten ist sehr viel breiter, als man auf den ersten Blick vermutet“, fasst der Buchmarktanalytiker Rüdiger Wischenbart (Wien) eine erstmals erhobene vergleichende Analyse von 9 nationalen Bestsellerlisten zusammen.
Neben der von buchreport erarbeiteten „Spiegel“-Bestsellerliste wurden entsprechende Rankings aus Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Schweden, Spanien, USA und der Volkrepublik China ausgewertet und verglichen
Demnach hat sich nur eine kleine Gruppe von Autoren weltweit durchgesetzt: Der afghanisch-amerikanische Schriftsteller Khaled Hosseini und der Brite Ken Follett konnten sich 2008 beispielsweise in 7 Ländern mindestens einen Monat lang in den Top 10 platzieren, der Schwede Stieg Larsson (mit seiner posthum veröffentlichten „Millenium“-Trilogie) und der amerikanische Justiz-Thrillerspezialist John Grisham in immerhin 5 Ländern. Alles in allem ergeben sichaus der Analyse 21 Autoren mit einer gewissen internationalen Ausstrahlung.
Mehr zu diesem Thema im aktuellen buchreport.express 6/2009
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