20 neue Azubis starten in diesen Tagen ihre Buchhändler-Ausbildung beim NRW-Filialisten Mayersche. Damit wurden alle freien Stellen besetzt, auch wenn das Recruiting im Vergleich zu anderen Buchhandlungen erneut relativ spät abgeschlossen worden sei, sagt Brit Christina Baumann, Leiterin Mitarbeiterentwicklung sowie Aus- und Weiterbildung.
Im Vorjahr war es für die Mayersche noch schwieriger gewesen, alle Stellen zu besetzen. Damals wurden die letzten Plätze erst nach dem Aktionstag „Endspurt Ausbildungsstart“ im August besetzt. Ein Jahr später braucht es keinen Aktionstag: Baumann kann sogar auf einen Pool aus Initiativbewerbungen und Vormerkern aus der abgelaufenen Bewerbungsrunde zurückgreifen, wenn im Laufe des Jahres noch weitere Auszubildende eingestellt werden sollen.
Der Schwerpunkt des Ausbildungsstarts sind zwar 1. August/1. September, aber durch die Beschulung am vom Börsenverein betriebenen Mediacampus Frankfurt kann die Mayersche ganzjährig nach Bedarf Auszubildende einstellen. Insgesamt sollen in diesem Jahr 40 neue Auszubildende hinzukommen.
Das sind laut Baumann Gründe für die aktuelle gute Bewerberlage:
- Verstärkte Marketingmaßnahmen für die Ausbildung, sowohl im Internet (u.a. mit Ausbildungsinhalten, Azubi-Interviews, Bewerbungstipps) als auch vor Ort in den Filialen
- Offensive Präsentation als Ausbildungsunternehmen bei Veranstaltungen
Zudem wurde im vergangenen Jahr durch 2- bis 3-tägige Hospitanztage vor Vertragsabschluss die Zahl der Abbrecher deutlich gesenkt.
„Ohne Ausbildungsmarketing geht es nicht mehr. Das betrifft zwar nicht nur die Buchbranche, aber diese vielleicht etwas mehr als andere Wirtschaftszweige“, sagt Baumann. „Wir müssen darauf aufmerksam machen, dass der Buchhändler ein Ausbildungsberuf ist und dass wir ausbilden. Dadurch zeigen wir auch, dass wir an die Zukunft unserer Branche glauben.“
Einen Bericht zum Schwund von staatlichen Berufsschulklassen in Nordrhein-Westfalen sowie ein Interview mit Börsenvereins-Bildungsdirektorin Monika Kolb-Klausch zum Thema Recruiting lesen Sie im buchreport.express 31/2016, hier zu bestellen.
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