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Oliver Voerster: »Es ist nicht unsere Aufgabe, Titel auszusortieren«

Oliver Voerster (Foto: KNV)

Deutschsprachige Titel von Amazon Publishing sind ab sofort bei KNV gelistet und als Printausgabe über den Branchenlogistiker beziehbar: Dafür steht das Barsortiment derzeit im Buchhandel heftig in der Kritik. „Wer diese Bücher jetzt bei KNV bestellt, sägt an dem Ast, auf dem wir alle sitzen“, zitierte das „Börsenblatt“, Verbandsorgan des Börsenvereins, u.a. Thalia-Chef Michael Busch.

Oliver Voerster, geschäftsführender Gesellschafter von KNV, weist die Anwürfe jetzt in einer Stellungnahme zurück. Hier sein Statement im Wortlaut:

„Seit unserer Unternehmensgründung 1829 zu Goethes Zeiten kommt es vor, dass wir von verschiedenen Seiten immer mal wieder dafür kritisiert werden, mit welchen Verlagen wir zusammenarbeiten und welche Titel wir führen und ausliefern. Damals war es die Zensur, die unsere Auslieferungstätigkeit für den Verlag Hoffmann & Campe mit seinen Autoren und Titeln der Jungen Deutschen kritisch gesehen und verfolgt hat, heute ist es unsere Zusammenarbeit mit Amazon Publishing, die von einigen Personen verurteilt wird.

Über sechs Generation und über fast 200 Jahre haben wir das Prinzip einer liberalen Unternehmenspositionierung erfolgreich gepflegt und mit jedem Geschäftspartner zusammengearbeitet, der die gesetzlichen Regelungen einhält und mit dem die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Es ist nicht die Aufgabe eines Großhändlers, Titel auszusortieren, sondern ein möglichst breites Sortiment anzubieten. Von vielen Buchhändlern wurde übrigens der Wunsch an uns herangetragen, die Titel von Amazon Publishing aufzunehmen, damit man diese nicht in Einzelbestellungen direkt bei Amazon bestellen muss, wenn Kunden danach fragen.

Wer uns im Zusammenhang mit Selfpublishing kritisiert, scheint übersehen zu haben, dass wir mit Amazon Publishing zusammenarbeiten, einem Verlag mit einem Lektorat und festen Autoren, die derzeit mit ca. 800 Titeln in diesem Verlag vertreten sind“.

 

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