Der E-Commerce-Verband BEVH sieht seine Wachstumsprognose für den Online-Handel bereits jetzt übertroffen und hebt seine Prognose fürs Gesamtjahr an. „Da wir eine durchschnittliche E-Commerce-Umsatzsteigerung in den bisherigen Quartalen von rund 2 Prozentpunkten verzeichnen und wir davon ausgehen, dass das Weihnachtsgeschäft genauso gut wie im letzten Jahr ausfallen wird, heben wir unsere Wachstumsprognose für das Jahr 2018 auf rund 11 Prozent an”, sagt bevh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer. 2017 hat die Branche im Privatkundengeschäft Waren im Wert von 58,4 Mrd Euro umgesetzt. Fürs aktuelle Jahr war der Verband bislang von einer Wachstumsrate von 9,3% auf rund 63,9 Mrd Euro ausgegangen.
Die Daten und Prognosen beruhen auf der BEVH-Verbraucherbefragung „Interaktiver Handel in Deutschland”, in der von Januar bis Dezember 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter ab 14 Jahren zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel und zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen (z.B. Reisebuchung oder Ticketkauf) befragt werden.
Bisheriges Weihnachtsgeschäft über Vorjahr
Der Verband hat zudem zum Auftakt des Weihnachtsgeschäfts eine Sonderauswertung erstellt. Der Zwischenstand nach den ersten 9 Wochen des 4. Quartals:
- Der E-Commerce-Umsatz im klassischen Online- und Versandhandel liegt bei 13,2 Mrd Euro (2017: 11,9 Mrd, +11%).
- Der Umsatz mit digitalen Dienstleistungen liegt bei 3,1 Mrd Euro (+6,2%).
- Der Gesamtmarkt kommt damit auf einen Gesamtumsatz von 13,7 Mrd Euro. Das ist ein Plus von 9% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Aktionstage wie „Black Friday” oder „Cyber Monday” hätten dazu beigetragen, die Weihnachtsspitze für Händler und Logistiker zu entzerren, heißt es dazu vom BEVH. Generell stiegen die Anforderungen, um beim weiter ansteigenden Paketvolumen die Waren zuverlässig zuzustellen.
Paketdienste erhöhen Preise
Denn gleichzeitig zur Paketflut finden die Logistiker kaum noch Fahrer, die zu den branchenüblich niedrigen Löhnen arbeiten. Erst kürzlich hatten mehrere Wirtschaftsverbände auf die Engpässe in der gesamten Logistikbranche aufmerksam gemacht und vorgerechnet, dass jährlich etwa 40.000 Fahrer fehlten.
Hermes und DPD reagieren im kommenden Jahr mit erneuten Preiserhöhungen auf die aktuelle Lage. Der zur Otto-Gruppe gehörende Zusteller Hermes, hinter DHL die Nummer 2 in Deutschland, hat zudem angekündigt, ein differenziertes Preismodell einzuführen. „Das heißt unter anderem auch, dass die Haustürzustellung teurer werden wird”, sagt Deutschland-Chef Olaf Schabirosky in einem Interview mit dem „Hamburger Abendblatt”.
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