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Online-Händler setzen verstärkt auf Mindestbestellwerte

DHL-Packstation

DHL-Packstation (Foto: 123rf.com/dexteris)

Versandgebühren wurden im E-Commerce lange umgangen, weil sie bei der Kundschaft als Bestell-Hemmnis gelten. Jetzt drehen mit Blick auf die steigenden Logistikkosten aber auch große Händler wie Zalando (Mindestbestellwert) oder Zara (Ende der kostenlosen Retouren) an ihren Konditionen.

Laut einer Analyse des Handelsdienstleisters ParcelLab, der eine Plattform für Operations Experience Management anbietet, hat jeder dritte der 100 größten Online-Händler in Deutschland in den vergangenen acht Wochen seine Versandkonditionen verändert. Der Gratisversand wird demnach seltener, und Mindestbestellwerte sind auf dem Vormarsch:

  • Ende 2021 verschickten 33 der 100 größten Online-Händler in Deutschland generell kostenlos, jetzt sind es noch 12.
  • Die Mehrheit setzte bei der Umstellung auf einen Mindestbestellwert, ab dem der Versand weiterhin kostenfrei bleibt.
  • Nur jeder Fünfte verlangt künftig für alle Bestellungen eine Versandpauschale. 

Mindestbestellwerte unterscheiden sich teils deutlich

Wo der Mindestbestellwert für einen kostenlosen Versand angesetzt wird, ist je nach Händler unterschiedlich: Bei 18 der 46 Händler mit Mindestbestellwert liegt die Grenze laut ParcelLab bei unter 30 Euro. 12 bewegen sich zwischen 30 und 49 Euro. Bei 16 muss der Warenwert für den kostenfreien Versand mindestens 50 Euro betragen. Teils, so ParcelLab, bewege man sich hier sogar bei „deutlich über 100 Euro”. 

Auch die Höhe der Versandkosten schwankt: Fast zwei Drittel der Händler mit Versandkostenpauschale verlangten zwischen vier und sechs Euro. Händler mit Mindestbestellwert blieben mehrheitlich (75%) deutlich unter vier bis fünf Euro. 

„Es wird spannend sein zu beobachten, ob sich die Einführung von Mindestbestellwerten für die Online-Händler wirklich rechnet, oder ob dieser Schritt letzten Endes nur ihre Retourenquoten erhöht, weil clevere Kunden einfach mehr bestellen und die nicht gewollte Ware dann einfach wieder zurückschicken“, sagt parcelLab-Mitgründer Anton Eder. Er empfiehlt eine gute Versandkommunikation, die die Begehrlichkeit noch vor dem Empfang der Ware steigert. Auch Hinweise, dass Retouren die Umwelt belasteten, könnten helfen.

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