Neue Zäsur in der US-Buchbranche: Im vergangenen Jahr wurden erstmals mehr Bücher über Internet-Shops verkauft als über stationäre Geschäfte. Die Buch-Filialisten waren die großen Verlierer. Dies geht aus einer neuen Studie von Bowker Market Research hervor.
Wie Digital Book World berichtet, wurden im vergangenen Jahr (Daten wurden allerdings nur bis November erfasst) 43,8% der Bücher online gekauft, während 31,6% über Filialisten, unabhängige Buchhandlungen und sonstige Einzelhändler verkauft wurden. Im Jahr 2011 fiel die Gewichtung noch umgekehrt aus: 35,1% online, 41,7% in Geschäften.
Zur Entwicklung der Marktanteile:
- Die Online-Vertriebskanäle legten rund acht Prozentpunkte zu.
- Supermärkte und unabhängige Buchhändler hielten ihren Anteil konstant.
- Die Buch-Filialisten waren die großen Verlierer, ihr Marktanteil sank um zehn Prozentpunkte auf 18,7%. Zu den Ursachen dieses Rutsches gehört die Pleite von Borders, von der die neue Nummer eins Barnes & Noble aber nicht erwartungsgemäß profitieren konnte.
Bowker hat auch die Entwicklung der Vertriebskanäle in Großbritannien untersucht:
- Dort legten die Buchfilialisten einen Prozentpunkt (auf 27,6%) zu.
- Der Online-Anteil liegt mit 37,7% noch weit unter dem Ladengeschäfte-Anteil (58,8%) – aber die Onliner konnten zuletzt deutlich zulegen (2010: 25%).
Bowker hat auch den Stellenwert des E-Books in den USA und Großbritannien untersucht. Demnach
- entfielen 28% aller Buch-Käufe in den USA im November auf digitale Bücher. Zum Vergleich: Zwei Jahre zuvor lag der Anteil bei nur 6%.
- erreichte das E-Book in Großbritannien im Juli 2012 einen Höhepunkt. Durch die „Fifty Shades“-Welle lag der E-Book-Anteil an allen Buchkäufen bei 13%, um in den Folgemonaten wieder etwas abzusinken.
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