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Online-Umsätze sinken auch im 3. Quartal

Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH) hat die Marktentwicklung im Bereich E-Commerce untersucht und meldet auch für das 3. Quartal sinkende Online-Umsätze: Nach einer schwächeren ersten Jahreshälfte aufgrund wachsender Rezessionsängste sind die Gesamtumsätze im E-Commerce mit Waren von Anfang Juli bis Ende September zum Vorjahreszeitraum nominal, d.h. nicht inflationsbereinigt, weiter um 10,8% auf 19,8 Mrd Euro (brutto) gesunken, teilt der BEVH mit. 

Allerdings lägen die Umsätze noch immer 15% über den Vergleichszeitraum 2020 und sogar 27,2% über dem Vergleichszeitraum des Jahres 2019. 

Über den Rückgang des Online-Marktes, der in der Pandemie naturgemäß stärker genutzt wurde, gibt es allerdings auch deutliche Einschätzungen: „Der E-Commerce kann sich nicht von der Konsumstimmung abkoppeln“, sagt Martin Groß-Albenhausen, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BEVH. „Sogar in Warengruppen, die noch ein leichtes Plus ausweisen, resultiert dies bestenfalls aus der allgemeinen Preissteigerung. Allerdings ist dies kein strukturelles Problem des Vertriebswegs Internet.“

Auch in der Buchbranche ist der Effekt sichtbar: Der Umsatzrückgang im Buchgeschäft ist weiterhin stärker in den Online-Shops spürbar als im stationären Buchhandel. Der Online-Kanal verliert damit in jüngster Zeit Marktanteile. 

Die E-Commerce-Gesamtumsätze mit Büchern, E-Books und Hörbüchern im 3. Quartal sind nach den BEVH-Zahlen um 10,9% gesunken. Im Vergleich der Warengruppen lägen die Rückgänge bei Büchern damit ziemlich genau im Mittelfeld, heißt es beim BEVH.

Konsumzurückhaltung

Wie zuletzt auch der Handelsverband Deutschland (HDE) ermittelt hatte, wollen viele Kunden derzeit und künfitg teilweise erheblich einschränken. Der BEVH schreibt dazu: Im Vergleich am stärksten getroffen hat es das Segment „DIY & Blumen“ mit einem Umsatzrückgang von 26%, gefolgt vom Segment „Auto & Motorrad“ (- 24,3%) und „Schuhe“ (- 22,3%). Auffällig sind auch die Segmente „Schmuck & Uhren“ und „Möbel, Lampen & Dekoration“, die Rückgänge von 21,7 beziehungsweise 15,6% ausweisen. Am „positiven“ Ende des Spektrums liegen Medikamente (+ 4,7%) sowie Lebensmittel und Bürobedarf mit einem nicht inflationsbereinigten Umsatzplus von jeweils 3,0%..

Anzeichen, wonach die Konsumenten ihre Ausgaben nach Lockerung der Corona-Einschränkungen von Warenbestellungen hin zu Erlebnissen und Reisen verlagert haben könnten, sind schwach bis nicht vorhanden. So liegt der Umsatz mit digitalen Dienstleistungen, unter die das Ticketing für Events sowie Flug- und Reisebuchungen fallen, zwar um 28,7% über dem Vorjahreszeitraum. Hierbei handelt es sich jedoch um einen Nachholeffekt nach dem enormen Einbruch während der Corona-Hochphase. Eigentlich hätte ein weit stärkerer Anstieg erwartet werden können, heißt es beim BEVH. 

Die schlechte Konsumlaune drückt sehr unterschiedlich auf die Umsätze der Händler. Mit einem Umsatzrückgang von 21,% zum Vorjahresquartal trifft es abermals die Multichannel-Händler am stärksten. Deutlich geringer fällt das Minus bei Online-Markplätzen (- 9,%) und Online-Pureplayern (- 9,%) aus. Am stabilsten konnte sich der digitale Direktvertrieb der Hersteller halten (- 2,%). Für besonders strahlkräftige Marken könnte sich in der Konsumkrise auszahlen, dass sie eine direkte und engere Bindung mit ihren Kunden unterhalten, lautet das Fazit des BeVH. 

Über die Studie

In der Verbraucherbefragung „Interaktiver Handel in Deutschland“ werden von Januar bis Dezember 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter ab 14 Jahren zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel und zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen (z. B. Reisen oder Ticketing) befragt. Die Endergebnisse der Studie werden am Anfang jeden Jahres veröffentlicht. Die heute vorgestellten Zahlen basieren auf der Auswertung des Zeitraums vom 1. Juli bis 30. September. Die Studie wird durch das Unternehmen Beyondata durchgeführt.

Handelsverband sieht deutlichen Konsum-Rückgang

 

 

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