„Wenn Sie Hilfe mit den Kindle Fire brauchen, wo würden Sie hingehen? Zu Amazons Unternehmenssitz nach Seattle?“ hat Barnes&Noble-CEO William Lynch noch am Montag süffisant den Konkurrenten Amazon angegriffen. Die Antwort aus Seattle folgte prompt: Am Dienstag hat Amazon angekündigt, seine Kindle-Geräte im stationären Einzelhandel zu verkaufen.
Über 16.000 Händler in den USA sollen laut Unternehmensmeldung ab dem 15. November die neuen Kindles – Amazons aktuelle E-Ink-Reader und das Tablet „Kindle Fire“ – verkaufen, darunter Best Buy, Target, Walmart, Staples, Sam’s Club, RadioShak und Office Depot.
Durch die Verfügbarkeit der Kindle-Familie im stationären Handel will Amazon seine Marktmacht ausbauen – Kunden können nun auch im Handel auf die Kindle-Produkte aufmerksam werden und sie direkt vor Ort testen.
Die Strategie: Auf Kosten der Hardware-Erlöse – nach Einschätzungen von Analysten verbucht Amazon schon über den Verkauf auf der eigenen Plattform mit jeden Gerät deutliche Verluste – die Marktmacht im E-Book- und App-Bereich vergrößern und anschließend mit den Inhalten zu verdienen.
Auch an anderer Stelle arbeitet Amazon an einer Multichannel-Stratgie – hier mit dem Ziel, die Kunden weg vom stationären Handel hin zum Internetkauf zu verführen. Die neue Amazon-App „Flow“
liest nicht nur die Barcodes von Produkten aus und liefert dann den Online-Preis, sondern scannt ganze Verpackungen und Cover, deren Muster dreidimensional analysiert werden (hier mehr).
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