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Oops, der Nook kriselt again

Im eigenen Shop sucht B&N den direkten (Preis-)Vergleich zum Wettbewerb

Spätestens seit Juni ist klar, dass die E-Book-Aktivitäten von Barnes & Noble derzeit keine Erfolgsgeschichte sind. Die gestern präsentierten Quartalszahlen dokumentieren eine Verschärfung der „Nook“-Krise. buchreport.de zeigt die Schwachstellen des US-Primus‘, der hierzulande bei einigen Filialisten als Vorbild im E-Book-Geschäft gilt. 

Die Zahlen im Überblick:

  • Von Mai bis Juli hatte der größte Buch-Filialist der USA 1,454 Mrd Dollar (ca. 1,18 Mrd Euro) in der Kasse, das ist ein Plus von 2,5%.
  • Den Nettoverlust konnte B&N von 56,6 im Vorjahresquartal auf 41 Mio Dollar reduzieren.
  • Dank des Erfolgs der „Fifty Shades“-Trilogie konnte B&N den Bücher-Umsatz in den drei Monaten um 4,6% ausbauen.
  • Auffällig an der Quartalsbilanz: Das Nook-Geschäft stagnierte beim Umsatz mit 192 Mio Dollar.
  • Unter dem Strich wuchs der Verlust in der Digital-Sparte um 6 Mio auf 57 Mio Dollar.
  • Erfreulich in der Nook-Sparte ist nur die Tatsache, dass der Inhalte-Verkauf floriert: Die Erlöse mit E-Books, digitalen Zeitungen usw. stiegen um 46%.
Was sind die zentralen Ursachen der Nook-Krise?
Geringer Hardware-Nachschub
B&N-Chef William Lynch räumte im Gespräch mit Analysten Lieferprobleme ein. Die Nachfrage nach dem „Nook Simple Touch“-E-Reader mit „GlowLight“ habe nicht bedient werden können (Lynch: „Eine vertane Chance“). Demgegenüber schwächelt der Absatz des Basismodells „Nook Simple Touch“.
Verschärfter Preiskampf
Barnes & Noble führt die sinkenden Hardware-Erlöse außerdem auf Preissenkungen zurück. Anfang August 2012 reduzierte B&N den Preis des eigenen Nook-Tablets um 20 Dollar auf 179 Dollar. Ziel: Den Rivalen aus dem Amazon-Konzern Kindle Fire (199 Dollar) unterbieten. B&N kann den Preiswettbewerb nicht umschiffen, da zahlreiche Tablets rund um 200 Dollar in Kürze auf den Markt kommen oder schon erschienen sind (hier mehr).
Stotternder Expansionsmotor
Im Herbst landet B&N mit dem Nook-Programm endlich auf der (britischen) Insel, jedoch noch ohne Retail-Partner. Angeblich erhält B&N aus der Allianz mit Microsoft für die geplante Internationalisierung – zehn Länder in zwölf Monaten (buchreport.de berichtete) – 25 Mio Dollar pro Jahr. Doch schon jetzt müssen die Amerikaner ihren Rückstand besonders gegenüber Amazon und Kobo aufholen.
Verflachtender E-Book-Absatz
Das Geschäft mit dem Verkauf von E-Books wächst nicht mehr so stark wie noch vor einigen Quartalen. Damit dürften auch Wettbewerber zu kämpfen haben. Doch die Frage ist, ob B&N angesichts der Hardware-Schwäche den Marktanteil in den USA (2011 angeblich bei 25 bis 30%) wird halten können.

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