Über Jahrzehnte war das Geschäft mit wissenschaftlicher Fachliteratur zwischen Verlagen, Fachhandel, Bibliotheken und anderen Einrichtungen weitgehend ausbalanciert. Der auch politisch forcierte Siegeszug von Open Access und dem „Projekt Deal“ hat die Fachmedienhändler als Mittler allerdings im Kerngeschäft getroffen.
Einer von ihnen ist Missing Link, der sich auf das wissenschaftliche Bibliotheksgeschäft spezialisiert hat. Vorstandsmitglied Branka Felba und Aufsichtsratschef Klaus Tapken berichten im Interview mit buchreport über die veränderte Lage, Herausforderungen und neue Ansätze.
Sie haben 2016 mit anderen Händlern einen Offenen Brief gegen das Open-Access-Projekt „Deal“ formuliert. Ihre Sorge war, dass der Handel im Zeitschriften-Geschäft keine große Rolle mehr spielen wird. Die Realität hat Sie mittlerweile eingeholt?
Tapken: Ja, unsere damaligen Befürchtungen haben sich sämtlich bestätigt.
Felba: Die beiden betroffenen Verlage Springer Nature und Wiley sind für uns im Zeitschriftengeschäft jetzt keine Umsatzbringer mehr. Das große Geschäft ist schlichtweg weggefallen. Eine weitere Konsequenz: Zwar gibt es noch viele Verlage ohne Mitgliedschaft im „Deal“, doch Titel aus diesen Häusern werden mittlerweile von Bibliotheken deutlich seltener oder gar nicht mehr bezogen. Das gesamte Zeitschriftengeschäft ist für uns viel kleinteiliger und teurer geworden.
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