Auf Finnland folgt Indonesien – als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2015. Die indonesische Literatur sei von einer langen mündlichen Tradition und expressiven Lyrik geprägt, heißt es aus Frankfurt. Auch das Bildungskonzept der Regierung macht neugierig auf das Gastland.
Die wichtigsten Fakten zu Indonesien:
- Wachstumsland: Das Wirtschaftswachstum betrug im vergangenen Jahr 6,5%.
- Expandierender Bildungssektor: Die indonesische Regierung hat seit 2003 verpflichtet, 20% des nationalen Budgets in Bildung – darunter auch in digitale Schulbücher – zu investieren. 2011 waren das rund 21,5 Mrd Euro.
- Verlagswesen: Indonesien hat über 1000 Verlage, von deren veröffentlichten Werken bisher 267 Werke ins Englische übersetzt wurden.
Einer der renommiertesten Autoren sei Pramoedya Ananta Toer (1925-2006), meldet die Buchmesse. Er war Preisträger des PEN Freedom Award mit über 30 veröffentlichten Werken, die in 20 Sprachen übersetzt wurden. Toer wurde lange als Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelt.
Für die junge Literatur-Szene stehe z.B. Ayu Utami, deren Roman „Saman“ 2007 bei Horlemann erschien. Ein weiterer Newcomer ist Andrea Hirata, dessen autobiografische Jugend-Schilderung „Die Regenbogentruppe“ in diesem Jahr bei Hanser Berlin erschienen ist und auf der diesjährigen ITB ausgezeichnet wurde.
Ein wichtiger Player im Bereich der Übersetzungen sei die Lontar Foundation, die aktiv indonesische Literatur ins Englische übersetzt. Das kulturelle Leben Indonesiens sei außerdem durch einen selbstbewussten Bildungsmittelstand, eine digital affine Jugend sowie eine international vernetzte Kunstszene belebt. Dank seiner Naturattraktionen ist Indonesien für den Tourismus und die Reiseliteratur attraktiv.
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