In einer neuen Studie hat das ifo-Institut Konsumveränderungen untersucht. Das zentrale Ergebnis: Die Corona-Pandemie hat den Konsum mit andauernder Wirkung vom Zentrum an den Stadtrand verlagert. Dazu wurden aggregierte und anonymisierte Daten zu Einzelhandelsumsätzen, die von Mastercard zur Verfügung gestellt wurden, untersucht. Kern der Untersuchung waren die Städte Berlin, München, Hamburg, Stuttgart, Dresden und deren Umland.
„Auch nach Auslaufen fast aller Corona-Maßnahmen kehren die Menschen nicht zu ihren Vorkrisen-Einkaufsgewohnheiten zurück“, erklärt Carla Krolage, Co-Autorin der Studie. Das beobachtete Phänomen bezeichnet das Institut als „Donut-Effekt“. Der Rückgang vom Konsum im Zentrum bei gleichzeitigem Anstieg des Konsum in Wohngebieten und Vororten sei vor allem in den deutschen Millionenstädten Berlin, München und Hamburg zu beobachten, allen voran an Wochentagen.
Das scheint vor allem mit dem Homeoffice zusammenzuhängen: Wohngebiete, in denen traditionell früher wenig von Zuhause gearbeitet wurde und die seit der Pandemie einen hohen Zuwachs an Homeoffice-Beschäftigten hatten, können bis zu 20% mehr Konsum als vor der Pandemie verzeichnen. „Dauerhaft mehr Homeoffice, mehr Online-Shopping und die resultierenden regionalen Konsumverschiebungen stellen das Konzept von deutschen Innenstädten als reine Einkaufs- und Arbeitsorte stark in Frage. Das kann erhebliche Folgen für den Einzelhandel, Bürokomplexe und Gastronomie haben sowie für die Verkehrs- und die Stadtplanung“, schlussfolgert Simon Krause, Mitautor der ifo-Studie.
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