Die Coronakrise ist keine gute Saison für Superhelden. Das zeigt sich dramatisch in den USA (s. Kasten), aber auch hierzulande beim Panini-Verlag: Auch wenn der deutsche Herausgeber der Superhelden von Marvel und DC im Buchhandel ein leichtes Plus verzeichnet, hatte man in Stuttgart ursprünglich ganz andere Erwartungen in das Frühjahrsgeschäft gesetzt.
Doch die wegen Corona bis heute immer weiter verschobenen Kinostarts mit Wonder Woman und Black Widow verhinderten wichtige Impulse für das Geschäft mit extra aufgelegten Filmtiteln sowie der Backlist mit den populären Superheldinnen.
Gerettet wurden die Zahlen durch das unterdessen im Frühjahr intensivierte Geschäftsfeld mit Titeln für eine jüngere Zielgruppe. Die Titel der Imprints „Panini Kids“ und „Panini Ink“ scheinen mit frischen Superhelden-Interpretationen den Nerv des unbeschulten und Unterhaltung suchenden jungen Lesepublikums getroffen zu haben.
Warner stellt DC Comics neu auf
Amerikanischen Medienberichten zufolge verliert in den nächsten drei Monaten rund ein Drittel der Verlagsangestellten seinen Job bei DC Comics, der amerikanischen Verlagsheimat von Batman und Superman. Davon betroffen sind offenbar überproportional die oberen Hierarchie-Ebenen.
Die Corona-Pandemie, die in den vergangenen Monaten das Comic-Geschäft in Amerika weitgehend zum Erliegen brachte, scheint DCs Mutterkonzern WarnerMedia zu nutzen, um das eigene Comic-Geschäft neu aufzustellen. Davon betroffen sind insbesondere die Superhelden-Hefte, die seit vielen Jahren fast nur noch in spezialisierten Comic-Shops erhältlich sind. Hier dürfte sich das Geschäft noch stärker auf wenige, besonders populäre Heldenfiguren konzentrieren, die für eine etwaige Quervermarktung in Kino oder TV von Bedeutung sind.
Immer wichtiger wird dagegen auch in Nordamerika für die Comics der Buchhandel, in dem allerdings die klassischen Superhelden-Verlage bisher nur eine untergeordnete Rolle spielen.
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