Durch die geopolitischen Auswirkungen des russischen Einmarsches in die Ukraine sei die Versorgung mit Erdgas als nicht gesichert anzusehen, konstatiert der Verband Die Papierindustrie. Auch für den Buchdruck würde das Folgen haben.
Eine Umstellung auf andere Energieträger sei für die Industrie jedoch nicht unproblematisch. Lediglich 10 bis 15% des Erdgasbezugs in der deutschen Papierindustrie (rund 3 TWh Erdgas) wären noch in diesem Jahr ersetzbar.
Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Verbandes Die Papierindustrie unter seinen Mitgliedern. In Bereichen, in denen eine Umsetzung möglich ist, könnte etwa die Hälfte des Gases durch Heizöl und 30% durch Kohle ersetzt werden. Der Rest müsste durch eine strombasierte Dampferzeugung substituiert werden.
Voraussetzung für eine Umstellung ist die Verfügbarkeit der genannten Energieträger und die politische Unterstützung für die notwendigen Änderungsgenehmigungen, so der Verband. Vor allem für eine Substitution durch Strom müsste eine Benachteiligung bei Umlagen, Entgelten und Steuern gesetzlich ausgeschlossen werden. „Auch die übrigen negativen Folgen einer Umstellung müssten abgefedert werden. So wäre mit einer Abnahme der Energieeffizienz und auch mit einer Zunahme des CO2-Ausstoßes zu rechnen.“
Vor dem Hintergrund der Energiewende habe sich in der Papierindustrie der Trend zur Umstellung auf Erdgas als Brückentechnologie verfestigt. Mittlerweile liegt der Erdgasanteil am Gesamtbrennstoffeinsatz bei 55%.
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