Die deutschen Papierproduzenten stimmen ihre Kunden auf höhere Preise ein: Bereits auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes Deutscher Papierfabriken (VDP) im März klagte Präsident Bernd Rettig über „dramatisch steigende Kosten bei Rohstoffen und Energie“, die zunehmend auf die Ertragslage drückten. Mittlerweile sieht der Verband, in dem sich rund 100 Unternehmen zusammengeschlossen haben, sogar Standorte der deutschen Papierindustrie in Gefahr. VDP-Hauptgeschäftsführer Klaus Windhagen schildert die Lage:
- Die Papierindustrie zähle zu den energieintensiven Branchen. Der Anteil der Energiekosten betrage im Durchschnitt bereits 12% vom Umsatz.
- Angekündigte weitere Preiserhöhungen der Energieversorger führten in einigen Fällen sogar zu einer Verdopplung der Energiekosten gegenüber 2007.
„Falls dies nicht über die Papierpreise weitergegeben werden kann, sind Betriebsstilllegungen absehbar“, prognostiziert Windhagen. Nach Angaben des VDP bewegten sich die Papierpreise im Mai 2008 auf dem Niveau des Vorjahres. Dagegen hat die Druckindustrie erst im Juni eine Teuerung bei Druckprodukten mit gestiegenen Papierpreisen begründet. Laut Bundesverband Druck und Medien (bvdm) zogen die Papierpreise im 1. Quartal 2008 um 3,3% an.
Von den Preiserhöhungen der Papier- und Druckindustrie sind auch die Buchverlage betroffen. „Wir rechnen mit weiteren Preissteigerungen“, meint Wolfgang Michael Hanke, Gesamtherstellungsleiter von Random House. Dass die Buchverlage ihrerseits die erhöhten Kosten an den Endverbraucher weitergeben können, hält er jedoch für wenig wahrscheinlich. „Die insgesamt gestiegenen Herstellungskosten für Bücher fangen wir durch Standardisierungen auf.“
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