Pünktlich zum Aufsehen, den das Buch „Mafia. Von Paten, Pizzerien und falschen Priestern“ von Petra Reski (Droemer 2008, 20 Euro) durch die einstweilige Verfügung eines Gastronomen erregt hat, beschäftigt sich die „NZZ“ mit dem Sachbuch über die Cosa nostra. „Dass es die Verquickung von Mafia und politischer Führung Italiens aufzeigt, ist das erste, unschätzbare Verdienst von Reskis Buch“, lobt die „NZZ“. „Die langjährige Mafia-Reporterin nennt unumwunden Namen, zitiert Ermittlungsakten und erklärt, welche Eigenheiten der italienischen Rechtsordnung es möglich machen, dass ein wegen Mafia-Begünstigung verurteilter Politiker weiterhin im Senat oder im EU-Parlament sitzt. Es handelt sich um eine Rundum-Anklage, die längst nottat. Dies gilt auch für den Hinweis, dass die Mafia schon lange kein allein italienisches Problem mehr ist und das deutsche Recht, wie italienische Staatsanwälte immerzu betonen, keineswegs geeignet ist, deren Verbreitung im Lande zu stoppen.“
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NACHGELESEN – Bücher in der Presse
Belletristik
Kinky Friedman: Der Gefangene der Vandam Street. Zweitausendeins Verlag 2008, 16,90 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 36)
Nadine Gordimer: Beethoven war ein Sechzehntel schwarz. Erzählungen. Berlin Verlag 2008, 19,90 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 36)
Sachbuch
Joachim Bauer: Das kooperative Gen. Abschied vom Darwinismus. Hoffmann und Campe 2008, 19,95 Euro
Sean B. Carroll: Evo Devo. Das neue Bild der Evolution. Berlin University Press 2008, 44,90 Euro
Sean B. Carroll: Die Darwin-DNA. Wie die neueste Forschung die Evolutionstheorie bestätigt. S. Fischer 2008, 19,90 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 39)
Christopher de Bellaigue: Rebellenland. Eine Reise an die Grenzen der Türkei. C.H. Beck 2008, 20 Euro
nzz.ch
Hrant Dink: Von der Saat der Worte. Schiler Verlag 2008, 30 Euro
nzz.ch
Eckart Ehlers: Das Anthropozän. Die Erde im Zeitalter des Menschen. Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2008, 39,90 Euro
„Süddeutsche Zeitung“ (Seite 16)
Arnulf Krause: Europa im Mittelalter. Wie die Zeit der Kreuzzüge unsere moderne Gesellschaft prägt. Campus 2008, 24,90 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 39)
Christof Mauch / Kiran Klaus Patel (Hrsg.): Wettlauf um die Moderne. Die USA und Deutschland 1890 bis heute. Pantheon Verlag 2008, 17 Euro
nzz.ch
VORAUSGESEHEN – Der Filmtipp
Ridley Scotts Filme sind immer perfekt inszeniert. Auch „Der Mann, der niemals lebte“ wurde von dem versierten filmischen Handwerker in die perfekte äußere Form gegossen. Dennoch spricht politisch ambitioniertes Kino das Massenpublikum nicht an, so dass der Polit-Actionthriller trotz Starbesetzung in den USA nur 13,1 Mio Dollar einspielte.
Leonardo diCaprio spielt den CIA-Undercover-Agenten Roger Ferris, Russel Crowe seinen Vorgesetzten. Nach Bombenattentaten in westlichen Großstädten ist die CIA ratlos und kann die Täter nicht stellen. Nahost-Experte Ferris hat eine Idee: Mit falschem Pass und einer Tasche voller brisanter Unterlagen wird eine Leiche im Libanon platziert. Schon bald machen die verunsicherten Gegner die ersten Fehler.
Der Film basiert auf der gleichnamigen Vorlage von David Ignatius. Der US-Amerikaner hat bisher sechs Bücher geschrieben, startete seine Karriere jedoch als Journalist. Er schrieb u.a. für das „Wall Street Journal“ über die Geheimdienste und den Nahen Osten. Heute ist Ignatius Kolumnist der „Washington Post“.
„Der Mann, der niemals lebte“ läuft seit gestern in den deutschen Kinos.
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