Beim S. Fischer Verlag gibt es unterschiedliche Auffassungen über die weitere Entwicklung im Haus. Die verlegerische Geschäftsführerin Siv Bublitz verlässt deswegen – im „besten gegenseitigen Einvernehmen“ – das Haus.
Ab Oktober übernimmt erneut Oliver Vogel (Foto links) als verlegerischer Geschäftsführer, ebenfalls ab Oktober steigt auch Gerd Robertz (bis Anfang 2022 bei BoD) als kaufmännischer Geschäftsführer ein und übernimmt als COO auch die Verantwortung für die Imprints Krüger und Scherz.
Sabine Bischoff verantwortet weiterhin als Geschäftsführerin die Bereiche Vertrieb und Marketing.
„Der Verlag war seit seiner Gründung durch Samuel Fischer immer ein moderner und anspruchsvoller Autor*innenverlag. In seiner erfolgreichen Geschichte wurde er zu einem maßgeblichen Haus für deutschsprachige und internationale Literatur, und zugleich ein Zentrum wichtiger gesellschaftspolitischer Debatten“, so Vogel. „Es ist mir daher eine große Ehre und Freude, diese Tradition von S. Fischer fortzusetzen.“
Vogel kehrt mit diesem Schritt von der Graf & Graf Medien- und Literaturagentur zu seiner alten Wirkungsstätte S. Fischer zurück. Nach Stationen bei Suhrkamp und dem Verlag der Autoren war er von 1999 bis 2021 bei S. Fischer tätig, zuletzt in der Funktion des Programmleiters für die deutschsprachige Literatur und als Leiter von S. Fischer Berlin.
Bublitz stand zuletzt 2020 im Fokus, als sie die Zusammenarbeit mit Monika Maron aufkündigte, die durch ihre Zusammenarbeit mit dem neurechten Verlag für Aufsehen gesorgt hatte. Maron war danach zu Hoffmann und Campe gewechselt.
Die „FAZ“ berichtete am Freitag, dass man im Hause Fischer nicht so recht glücklich geworden sei mit Bubliz‘ Ansatz – der Versuch, das Programm auf Auflagen zu trimmen und die Zahl der Titel zu reduzieren, sei im Verlag nicht so akzeptiert worden wie erwartet.
Freue mich sehr, daß Bublitz gehen muß. Der
Rausschmiß von Monika Maron aus politischen Gründen war eine enorme Fehlleistung , die nicht zu einem Verlag von solcher Qualität paßt.