Der irische Autor Paul Lynch hat am Sonntag den mit rund 57.000 Euro dotierten britischen Booker Prize gewonnen. Ausgezeichnet wurde er für sein Buch „Prophet Song“. Das Buch ist Lynchs 5. Roman, er befasst sich darin mit der Zerbrechlichkeit der Demokratie.
Die deutsche Übersetzung „Das Lied des Propheten“ (Übers. von Eike Schönfeld) erscheint im September 2024 bei Klett-Cotta.
In der Begründung heißt es u.a.: „Wir fühlten uns von Anfang an beunruhigt, eingetaucht in – und heimgesucht von – der anhaltenden Klaustrophobie von Lynchs kraftvoll konstruierter Welt. Er schreckt vor nichts zurück, schildert die Realität staatlicher Gewalt und Vertreibung und bietet keine leichten Trostpflaster. Hier wird der Satz bis an seine Grenzen gedehnt – Lynch vollbringt Sprachkunststücke, die atemberaubend sind. Er hat das Herz eines Dichters, der Wiederholungen und wiederkehrende Motive nutzt, um ein viszerales Leseerlebnis zu schaffen. Dies ist ein Triumph des emotionalen Erzählens, mutig und beherzt. Mit großer Lebendigkeit fängt Prophet Song die sozialen und politischen Ängste unserer heutigen Zeit ein. Die Leser werden es als erschütternd und wahr empfinden und seine Warnungen nicht so schnell vergessen.“
In Deutschland erschien zuletzt 2021 sein Roman „Grace“ bei Freies Geistesleben.
Die seit 2019 offiziell Booker Prize genannte Auszeichnung ist der wichtigste britische Literaturpreis. Der Preis wird jährlich an eine/n Autoren eines in Großbritannien oder Irland erschienenen englischsprachigen Romans vergeben. Zu den Preisträgern gehörten u.a. Graham Swift, Margaret Atwood, Ian McEwan oder Julian Barnes. Im vergangenen Jahr gewann Shehan Karunatilaka mit ihrem Buch „Seven Moons of Maali Almeida“ (deutsch „Die sieben Monde des Maali Almeida“ bei Rowohlt).
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