Die ersten Versuche der chinesischen Führung, unliebsame Autoren von Veranstaltungen der Frankfurter Buchmesse fernzuhalten und den Umgang der Buchmesse damit provozieren heftige Reaktionen in der Presse.
Der „Tagesspiegel“ fürchtet: „Es müsste schon ein Wunder geschehen, damit die Frankfurter Buchmesse im Oktober ohne Gesichtsverlust für den Ehrengast China und den Gastgeber Deutschland endet.“ Die „Süddeutsche Zeitung“ ätzt: „Das wichtigste Literaturspektakel des kommenden Herbstes sollte umbenannt werden. ,Frankfurter Buchmesse, Ehrengast China‘ stimmt nicht mehr so ganz. ,Pekinger Buchmesse, diesmal zu Gast in Frankfurt‘ wäre ehrlicher.“
Die Empfehlung der „SZ“: „Die Frankfurter Buchmesse sollte nach diesem unrühmlichen Auftakt der Gastrolle Chinas mehr chinesische Exilschriftsteller einladen und mehr Tabuthemen auf die Rednerlisten setzen als ursprünglich geplant.“ Die Gängelung chinesischer Autoren illustriert die „SZ“ durch Auszüge einer geplanten Rede des Autors Bei Ling, dessen Auftritt in Frankfurt die chinesische Führung ebenfalls verhindert hat.
Die „FAZ“ meint: „China treibt die Frankfurter Buchmesse vor sich her. (…) Bei der Buchmesse scheint man schlicht nicht mehr zu wissen, wie man problematischen Verhandlungspartnern in öffentlicher Gegenrede aufzeigt, dass ihr Verhalten bestimmte Grenzen überschritten hat.“
Wie u.a. „Standard“ und „Frankfurter Rundschau“ berichten, hat die kritische chinesische Autorin Dai Qing nun doch ein Visum für Deutschland bekommen, bei der Buchmesse wusste man bis gestern aber noch nichts davon.
Außerdem zur Buchmesse in den Zeitungen: Das „Handelsblatt“ greift das Top-Thema der aktuellen Ausgabe von buchreport.express auf und berichtet, wie Verlage ihre Ausgaben für das diesjährige Branchentreffen eindampfen.
tagesspiegel.de, sueddeutsche.de, sueddeutsche.de (Rede von Bei Ling), „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 31), fr-online.de, fr-online.de, derstandard.at, spiegel.de, welt.de; Arbeitsmesse Frankfurt: „Handelsblatt“ (Seite 14), buchreport.de
ONLINE
„Google Settlement“: Bei einer Anhörung vor dem Rechtsausschuss des Repräsentantenhauses spricht sich auch die amerikanische Urheberrechtsbehörde Copyright Office gegen den Vergleich aus.
faz.net, nytimes.com
Pirate Bay: Der Verkauf der international heftig umstrittenen Internetbörse ist vermutlich geplatzt. Wie die Stockholmer Börse mitteilte, ist der als potentielle Käufer auftretende IT-Dienstleister Global Gaming Factory (GGF) vom Aktienhandel ausgeschlossen worden.
spiegel.de
Google: Das Bezahlmodell, das der Internetkonzern den US-Verlegern vorgeschlagen hat, trifft auf großes Interesse. Kritiker warnen allerdings vor einem Monopol.
ftd.de, handelsblatt.com (Kommentar)
Nachhilfe: Online-Anbieter wollen in den milliardenschweren Nachmittagsmarkt einbrechen.
ftd.de
BÜCHER & AUTOREN
Margaret Atwood: Die kanadische Schriftstellerin erhält für ihr Gesamtwerk den Nelly-Sachs-Preis 2009 der Stadt Dortmund.
„Süddeutsche Zeitung“ (Seite 14)
Cees Nootebom: Ein Werkstattbesuch bei dem niederländischen Schriftsteller au Menorca.
nzz.ch
Alexander Kluge erhält heute den Adorno-Preis.
fr-online.de, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 31)
Charlotte Roche: Die „Feuchtgebiete“-Autorin will als Talkshow-Moderatorin ihr Skandalimage loswerden.
tagesspiegel.de
Günter Grass: Eckhard Fuhr begutachtet einen Wahlkampfauftritt des SPD-Wahlkampf-Veteranen.
welt.de
MEDIEN & MÄRKTE
Einkaufszentren: Die EU argwöhnt, dass Beschränkungen für den Bau der Konsumtempel auf der grünen Wiese gegen europäisches Recht verstoßen.
„Süddeutsche Zeitung“ (Seite 13)
SZENE
Berliner Literaturfestival wurde mit einem Auftritt von Arundhati Roy eröffnet.
taz.de, tagesspiegel.de, „Süddeutsche Zeitung“ (Seite 14)
Literaturhaus Hamburg feiert sein 20-jähriges Bestehen.
fr-online.de
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