„Buchhandlungen und Bibliotheken müssen umgehend wieder geöffnet werden!“, fordert Ralf Nestmeyer, Vizepräsident des PEN-Zentrums. Die Schriftstellervereinigung ist „zutiefst besorgt“, dass die Anordnungen zur Eindämmung der Ausbreitung von Covid-19 den Buchhandel und das Verlagswesen in Deutschland nachhaltig verändern werden.
„Der Zugang zu Büchern und damit zu Wissen und Information darf in einer freiheitlichen Demokratie unter keinen Umständen eingeschränkt werden. Gerade in Zeiten von Schulschließungen ist die beratende Funktion des Buchhandels für Eltern unverzichtbar. Die nötige physische Distanz könnte beim Verkauf über den Tresen der Buchhandlung problemlos eingehalten werden“, so Nestmeyer.
Durch die anhaltende Schließung des stationären Buchhandels und den damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen seien nicht nur viele Buchhändler, sondern auch Verleger in ihrer Existenz bedroht, Zahlreiche Verlage haben bereits ihre Produktion gedrosselt oder in den Herbst verschoben. Dies treffe unweigerlich mit voller Wucht auch alle Autoren in Deutschland: „Ohne Bücher keine Tantiemen, keine Lesungen“, heißt es in dem Appell. Und weiter: „Wenn der stationäre Buchhandel geschlossen ist und der größte Online-Buchhändler vorrangig Windeln und Hundefutter ausliefert, stellt dies auch einen Einschnitt in die Meinungsfreiheit dar. Als irritierend darf in diesem Zusammenhang zur Kenntnis genommen werden, dass man Weinhandlungen als systemrelevant erachtet, während es vertretbar scheint, Buchhandlungen und Bibliotheken zu schließen. Der Mensch lebt nicht von Brot und Klopapier allein, er braucht auch geistige Nahrung!“
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