Im Dezember hatte Bertelsmann angekündigt, auch den bei Pearson verbliebenen 25%-Anteil von Penguin Random House zu übernehmen. Jetzt haben die Kartellbehörden zugestimmt und der Deal ist perfekt.
Zu dem von Markus Dohle angeführten Penguin Random House gehören jetzt rund 320 eigenständige Buchverlage auf sechs Kontinenten mit mehr als 15.000 Neuerscheinungen und über 600 Mio verkauften Büchern im Jahr, hat die Konzernkommunikation frisch auszählen lassen. Und die Controller freuen sich über die Verzinsung: Durch die Transaktion im Wert von rund 675 Mio US-Dollar erhöht sich der Anteil am Konzernergebnis um mehr als 70 Mio Euro jährlich.
Der Bertelsmann-Vorstandsvorsitzende Thomas Rabe bekräftigt, dass Bertelsmann Penguin Random House langfristig und in Kontinuität weiterentwickeln wolle: „Wir werden dafür sorgen, dass unser Buchgeschäft auch künftig organisch wie akquisitorisch wachsen kann und eine Heimat für die kreativsten Talente der Welt bleibt.“
Mit dem Vollzug der Anteilsübernahme wird auch die deutschsprachige Verlagsgruppe Random House (München) in das Gesamthaus Penguin Random House integriert. Dazu gehören 45 Verlagsmarken. Das deutsche Random House gehörte bisher bereits zu Bertelsmann und stand auch unter der unternehmerischen Leitung von Penguin-Random-House-CEO Markus Dohle. Jetzt gehören sie „vollständig zur Penguin-Random-House-Familie“, heißt es in einer Bertelsmann-Mitteilung. Die verlegerische Eigenständigkeit der Münchner bleibe „weiter unangetastet“.
Penguin Random House hat 2019 3,636 Mrd Euro umgesetzt. Die deutsche Gruppe hat 309 Mio Euro dazu beigetragen.
Penguin Random House: Meilensteine
- 1986 Bertelsmann kauft das amerikanische Verlagshaus Doubleday und fasst seine amerikanischen Verlage ein Jahr später zur Bantam Doubleday Dell Publishing Group zusammen.
- 1998 Bertelsmann akquiriert das amerikanische Verlagshaus Random House. Die Gruppe wird mit Bantam Doubleday Dell zusammengeführt.
- 2001 wird Random House zum einheitlichen Namen der weltweiten Bertelsmann-Buchverlagsaktivitäten.
- 2013 Bertelsmann und Pearson führen ihre Buchverlagsgeschäfte – Random House und Penguin Group – am 1. Juli zur größten Publikumsverlagsgruppe der Welt zusammen. Bertelsmann hält mit 53% die Mehrheit an dem zusammengeschlossenen Unternehmen Penguin Random House, Pearson hält 47%. Durch Zukäufe steigt Penguin Random House in der Folge u. a. zur Nummer eins im spanischsprachigen Literaturmarkt auf.
- 2017 Bertelsmann übernimmt weitere 22% der Anteile an Penguin Random House von Mitgesellschafter Pearson und erreicht damit seine strategische Zielgröße (75%) an der einzigen globalen Publikumsverlagsgruppe.
- 2020 Bertelsmann stockt seine Anteile an Penguin Random House auf 100% auf und wird Alleineigentümer der größten Publikumsverlagsgruppe der Welt.
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